Fälle im Kreis Stade vervierfacht
Immer mehr Kellereinbrüche
jd. Stade. Auch im Keller gibt es was zu holen: Nach diesem Motto agieren verstärkt die Langfinger im Kreis Stade. Die Polizei vermeldet dazu eine erschreckende Statistik: Die Zahl der Kellereinbrüche hat sich kreisweit innerhalb nur eines Jahres vervierfacht. Wurden 2018 noch 117 solcher Straftaten registriert, waren es 2019 480 Fälle. Eine alarmierende Entwicklung, die der Polizei Anlass zur Sorge gibt. Vor allem Bewohner von Mehrfamilienhäusern werden aufgefordert, besser auf ihre Kellerräume aufzupassen.
Die Masche der "Keller-Knacker" ist oftmals die gleiche: Sie drücken beliebige Klingeln an einem größeren Wohnblock - in der Hoffnung, dass irgendjemand den Summer drückt und sie reinlässt. Der Weg führt dann schnurstracks in den Keller, wo sich die Ganoven manchmal gar nicht die Mühe machen müssen, die Verschläge aufzubrechen. Entwendet werden Fahrräder, technische Geräte und auch Gegenstände von eher geringem Wert.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter häufig auch Drogenabhängige sind, die ihre Beute schnell zu Geld machen, um damit ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Neben Einzeltätern sind vermutlich auch ganze Banden unterwegs, die für ihre Diebeszüge eigens mit der Bahn anreisen. Auch die Schadenssumme schnellte in die Höhe - von 83.000 Euro im Jahr 2018 auf 200.000 Euro im vergangenen Jahr.
Polizei gibt Tipps
Der beste Schutz vor einem Kellereinbruch ist laut Polizei ein stabiles Schließsystem. Ein einfaches Vorhängeschloss reicht nicht aus, da es sich in kürzester Zeit knacken lässt. Außerdem sollten die Eingangstüren bei den Mehrfamilienhäusern immer geschlossen und verriegelt sein. Geradezu fahrlässig ist es, einfach per Summer zu öffnen, ohne zu wissen, wer unten vor der Tür steht.
Wer in den Kellerräumen unbekannte Personen antrifft, die sich verdächtig verhalten, sollte die Polizei über den Notruf 110 benachrichtigen. "Behalten Sie Ihre Kellerräume regelmäßig im Blick", so der Appell von Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Nur alle Vierteljahre einmal nachzuschauen, reiche sicher nicht aus.
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