Ein Medikament für 30.000 Euro
Jetzt nutzen Enkeltrick-Betrüger die Corona-Masche
nw/tk. Stade. Auch Betrüger wechseln ihre Masche und greifen aktuelle Themen auf: Beim Enkeltrick rufen Kriminelle bei Senioren an und versuchen, als vermeintliche Verwandte hohe Summen abzuluchsen. Aktuell hat es am Donnerstag im Kreis Stade mehrere solche Anrufe gegeben. Dieses Mal ging es um angebliche Corona-Notfälle.
Die Kinder oder Enkel lagen in Stade und Buxtehude im Elbe Klinikum - ihr Leben am seidenen Faden und nur ein einziges Medikament könne helfen. Das müsse allerdings aus der USA bzw. der Schweiz eingeflogen werden. Kosten: 20.000 bis 30.000 Euro.
Erfreulich: Die Seniorinnen und Senioren im Alter zwischen 68 und 93 fielen nicht auf den Trick rein und beendeten die Telefonate. Perfide: Die gut vorbereiteten Anrufer nannten am Telefon oft die richtigen Daten
der betroffenen Verwandten und versuchten so, die Richtigkeit der Behauptungen zu untermauern.
Einer 87-jährigen Staderin wurde sogar schon ein Taxi bestellt, das sie zur Sparkasse bringen sollte, um dort das Geld abzuheben. Einer aufmerksamen Bankangestellten ist es in diesem Fall zu verdanken, dass es beim Betrugsversuch blieb.
Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach rät: "Gehen sie auf keinen Fall auf derartige Anrufe ein, sondern beenden sie die Gespräche. Wollen aufdringliche Geldabholer vorbeikommen, rufen sie die Polizei."
Weitere Betroffene, die derartige Anrufe erhalten haben, werden gebeten, sich
bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle zu melden.
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