Kreis Stade: Trotz Pandemie Immer einsatzbereit
Kreisbrandmeister ist stolz auf die Feuerwehr
tk. Stade. "Das Schreckgespenst Corona wurde im März 2020 für uns alle plötzlich Realität", sagte Kreisbrandmeister Peter Winter kürzlich während der Orts- und Gemeindebrandmeister-Dienstversammlung in Stade. Er betonte: "Ich bin extrem stolz darauf, dass es uns bis zum heutigen Tag gelungen ist, eine einhundertprozentige Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten." Winter verglich die Pandemie mit einem globalen Gesamteinsatz. "Wir sind alle gemeinsam in diesen Einsatz gegangen und werden ihn auch alle wieder gemeinsam beenden." Allen Erschwernissen und Hürden, etwa die sich ständig verändernde Verordnungslage, stehe auf der anderen Seite die Einigkeit der Feuerwehren im Landkreis Stade positiv entgegen. "Diese Einigkeit hat uns gestärkt."
In seinem Rückblick auf die vergangenen anderthalb Jahre in der Pandemie ging der Kreisbrandmeister auch auf die anfangs schwierige Ausbildung des Feuerwehr-Nachwuchses ein. "Die Ausbildung kam fast zum Erliegen", so Peter Winter. Erfreulich sei, dass ab Juni wieder die Kreis- und Truppmannausbildung starten konnte. Bis Jahresende wird es daher neun Truppmann-Lehrgänge, zwölf Kreislehrgänge sowie acht Fahrsicherheitstrainings geben.
Breiten Raum in Peter Winters Rede nahm die Brandbekämpfung von Elektroautos ein. Die Zahl der E-Fahrzeuge nehme beständig zu. Bei der Brandbekämpfung dieser Autos gebe es aber viel zu viele einander widersprechende Aussagen und Tipps. Die Kreisführung der Feuerwehr habe das Thema schon häufiger intensiv diskutiert. Es gebe zwar mittlerweile viele Hilfsmittel aus der Feuerwehrbedarfsindustrie. Zu deren Nützlichkeit würden aber sehr unterschiedliche Aussagen vorliegen.
Peter Winter berichtete von einer Kreisbrandmeister-Tagung bei der ein Experte, der früher bei VW auch mit der Werksfeuerwehr befasst war, über das Problem referierte. Es gebe, so dieser Fachmann, beim Löschen von E-Autos keine größeren Gefahren für die Umwelt. Ein spezieller Löschcontainer müsse auch nicht angeschafft werden. Zudem sei normales Löschwasser weiterhin das beste Mittel, um ein brennendes E-Fahrzeug zu löschen.
Das Hauptproblem ist für Peter Winter, was nach dem Löscheinsatz passiert: Die Fahrzeuge müssten an einen überwachten und sicheren Ort gebracht werden. Für Abschleppunternehmen sei das aber unattraktiv oder nicht möglich, so der Feuerwehrchef. "Es ist definitiv nicht die Aufgabe der Feuerwehr, sich um die ausgebrannten Fahrzeuge zu kümmern", betonte Peter Winter. Der Gesetzgeber müsse schnell Vorgaben liefern, forderte er.
Stades Kreisbrandmeister ging zum Abschluss seiner Rede auf das neue Niedersächsische Brandschutzgesetz ein, das gerade in die Verbandsanhörung gegangen ist. Einige von den Feuerwehren geforderten Veränderungen hätten zwar Eingang gefunden, aber "absolut negativ" sei ein Passus, der es ermögliche, dass ehrenamtliche Spitzenpositionen wie Orts-, Stadt- oder Kreisbrandmeister mit einem Mitglied einer Berufsfeuerwehr besetzt werden können, wenn sich kein Ehrenamtlicher dafür finde. Auch wenn die Suche nach Bewerbern für diese Spitzenpositionen manchmal schwer sei, dürfe den Freiwilligen Feuerwehren nicht ihr demokratisches Wahlrecht genommen werden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.