Trauriger Raser-Rekord: 165 km/h statt erlaubtem Tempo 70
Landkreis Stade rüstet um: Mit High-Tech gegen Temposünder
(jd). Laser statt Radarwellen: Der Landkreis Stade setzt zunehmend modernste Technik ein, um Temposündern den Tritt auf das Gaspedal zu vermiesen. Die alten "Starenkästen" werden nach und nach durch Lasertower ersetzt. Einer der Vorteile der neuen Geräte: Sie lassen sich nicht mehr wie klassische Blitzer durch einen Wechsel auf die linke Fahrspur austricksen. Raser werden auch auf der Gegenfahrbahn erfasst. Vor Kurzem wurden zwei weitere Säulen mit der Laser-Technologie aufgestellt. Damit verfügen jetzt fünf der zwölf stationären Anlagen im Landkreis über die neue Technik.
Die zwei neuen High-Tech-Blitzer stehen in Apensen und Jork-Borstel. Sie ersetzen die dortigen Radaranlagen. Dank der Lasertechnik werden keine Fahrbahnsensoren mehr benötigt. Da die gesamte Straßenbreite überwacht wird, können auch überholende Autos erfasst werden. Neben den zwölf stationären Blitzern ist der Landkreis mit zwei Messfahrzeugen für mobile Messungen an rund 800 Messplätzen auf allen Straßen im Landkreis im Einsatz.
Die mobilen Standorte werden mit der Polizeiinspektion Stade abgestimmt. Ziel ist es, Unfallschwerpunkte zu entschärfen oder Strecken auszuwählen, auf denen häufig zu schnell gefahren wird. Auch Vorschläge von Gemeinden und Bürgern werden geprüft. Die stationären Blitzer in Hammah und Hagen-Steinbeck haben bereits dafür gesorgt, dass dort deutlich weniger Unfälle passieren.
Im Jahr 2020 wurden bis Anfang Dezember kreisweit bereits mehr als 35.000 Temposünder geblitzt und erhielten einen Bußgeldbescheid. Im Jahr davor verschickte die Bußgeldstelle 44.000 Bescheide und erzielte Einnahmen in Höhe von mehr als 1,4 Millionen Euro. Dieses Geld fließt unter anderem in Projekte zur Verkehrssicherheit.
Der Negativ-Rekordhalter für das Jahr 2020 wurde mit 165 Stundenkilometern auf der Bundesstraße 73 geblitzt. Erlaubt sind dort 70 km/h. Dem Raser drohen drei Monate Fahrverbot und 2.400 Euro Bußgeld.
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