Lob ist für die Hilfsorganisationen wichtig, finanzielle Unterstützung aber auch
Nach Spendenaufruf im WOCHENBLATT: DRLG Stade kann neues Rettungsboot kaufen
jd. Stade. In Corona-Zeiten wird die Tätigkeit der Hilfsorganisationen ganz anders wertgeschätzt. Vielen Menschen wird erst jetzt bewusst, was die freiwilligen Helfer alles leisten, wenn ihr Einsatz gefordert ist. Doch Lob allein reicht nicht. Davon lässt sich die Arbeit dieser Verbände nicht finanzieren. Vor diesem Problem stand auch die DLRG-Ortsgruppe Stade. Die Wasserretter von der Schwinge benötigten dringend Ersatz für ihr in die Jahre gekommenes Rettungsboot "Good Will". Doch dem Verein fehlte zunächst das Geld für die Neuanschaffung. Dank zweier Spendenaufrufe im WOCHENBLATT kann nun ein neues Boot gekauft werden.
"Nach den Aufrufen im WOCHENBLATT haben viele Stader Firmen sowie Bürger gespendet und so dazu beigetragen, die Finanzierung zu sichern", sagt Markus Scheliga, Pressesprecher der DLRG Stade. "Ohne diese Unterstützung wäre es uns niemals gelungen, das neue Boot in Auftrag zu geben." Neben der Förderung aus den Katastrophenschutzmitteln des Landkreises, Zuwendungen der verschiedenen DLRG-Verbands-ebenen und Eigenkapital der Stader Ortsgruppe seien es vor allem die zahlreichen großen und kleinen zweckgebundenen Spenden von Firmen, Organisationen und Privatpersonen gewesen, die eine Umsetzung des Projektes ermöglicht hätten, so Scheliga.
Anfang September war die Finanzierung so weit gesichert, dass man daran gehen konnte, die "Neubaupläne" umzusetzen. Ganz nach dem Motto "kauf lokal" ist die neue "Good Will" bei einem Bootsbauer in der Region in Auftrag gegeben worden: Die offizielle Kiellegung erfolgte im Oktober in der Hatecke-Werft in Drochtersen. Das fast sieben Meter lange Rettungsboot soll noch im Dezember ausgeliefert werden. "Dann profitieren wir noch von der ermäßigten Umsatzsteuer", meint Scheliga augenzwinkernd.
Der ausgewählte Bootstyp erinnert optisch an ein Schlauchboot, soll diesem aber deutlich überlegen sein, wenn es um Einsätze bei starkem Wind und hohem Wellengang geht. "Das Rettungsboot hat einen leistungsstarken Antrieb und lässt sich perfekt manövrieren", sagt Scheliga. So könne es in jeder erdenklichen Situation auf der Elbe und deren Nebenflüssen eingesetzt werden. Das kleine "Powerboat" habe so viel Kraft, dass es deutlich größere Boote in Schlepp nehmen könne. Ein Konzept für die neue "Good Will" und deren Ausrüstung sei gemeinsam mit Werftleiter Dr. Hannes Hatecke entwickelt worden.
Das Stader DLRG-Team freut sich nun auf die offizielle Indienststellung des neuen Rettungsbootes zu Beginn der Bootssaison 2021. Mit etwas Wehmut werden sich die Lebensretter dann wohl an die alte "Good Will" erinnern. Das 1988 gebaute Boot rückte in mehr als 30 Jahren zu unzähligen Einsätzen aus. Dabei konnten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in vielen Notsituationen Schlimmeres verhindern und Menschen aus akuter Gefahr retten.
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