Raubüberfall auf Juwelier in Tostedt: Landgericht bestätigt Urteil des Amtsgerichts

Vor dem Landgericht in Stade fand der Berufungsprozess statt
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  • hochgeladen von Lena Stehr

lt. Stade/Tostedt. Die beiden jungen Männer (17 und 19), die im August 2013 ein Juweliergeschäft in Tostedt brutal überfallen und eine Angestellte verletzt hatten (das WOCHENBLATT berichtete), müssen ihre Jugendstrafen absitzen und kommen nicht auf Bewährung frei. Das Landgericht in Stade hat jetzt das Urteil des Tostedter Amtsgerichtes bestätigt und die Berufungen der beiden Täter verworfen.
Der kroatische Staatsangehörige R. (19) muss wegen besonders schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung eine Jugendstrafe von drei Jahren verbüßen. Sein deutscher Komplize P. wurde zu zweieinhalb Jahren Jugendhaftstrafe verurteilt.
Vor der Urteilsverkündung äußerten sich die beiden jungen Männer noch einmal zu der Tat. "Es war eine Fehlentscheidung, die nicht wieder gut zu machen ist. Ich werde mich ändern", so der 19-jährige Kroate, der zuletzt in Hamburg gemeldet war und weder Schulabschluss noch Ausbildung hat. Er wünsche sich, er könne die Zeit zurückdrehen. Nach der Tat habe er sich wie "Abschaum" gefühlt. Eigentlich sei er gar nicht so erzogen worden, beteuerte er.
Sein Mittäter P., der zuletzt von der Schule geflogen und in einer Jugendhilfeeinrichtung in Jesteburg untergebracht war, betonte, nicht stolz auf die Tat zu sein. Er sei der Meinung gewesen, man müsse im Leben gewisse Erfahrungen sammeln. Er sei vor der Tat sehr nervös und aufgeregt gewesen.
Bei der Angestellten des Juweliergeschäftes, die während des Überfalls gefesselt, geknebelt und von dem Kroaten gegen den Kopf getreten wurde, entschuldigte sich der 19-Jährige erneut. Es täte ihm leid, was er ihr angetan habe.
Die Verkäuferin wünschte den Tätern, dass sie "noch die Kurve kriegen". Die beiden seien noch so jung und sollten mit ihrem Leben etwas Besseres anfangen. "Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr im Gefängnis eine Perspektive für eine Ausbildung bekommt", so die 44-Jährige.
Sie hatte zuvor vor Gericht erklärt, dass sie bis heute unter der Tat leide. Sie sei zudem sehr angespannt gewesen, weil sie erneut als Zeugin in dem Prozess habe aussagen müssen.
Insgesamt hatten die Täter einen fünfstelligen Betrag bei dem Raubüberfall erbeutet. Das Geld gaben sie binnen einer Woche in Berlin für Hotel- und Clubbesuche sowie andere Einkäufe aus.

Redakteur:

Lena Stehr

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