Es gibt Dinge, die manchmal nicht gut zusammenpassen
Rauchmelder vs. Sicherheitstechnik

Besser durchs Fenster, als die Haustür zu beschädigen, ist die Devise | Foto: tk
  • Besser durchs Fenster, als die Haustür zu beschädigen, ist die Devise
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tk. Buxtehude. Alarm am Montagmorgen aus der Leitstelle in Stade: In Buxtehude am Stavenort piept ein Rauchmelder. Mitten in der Altstadt ist immer höchste Wachsamkeit geboten. Beide Züge der Feuerwehr rücken aus. Die Drehleiter ist in Stellung gebracht, Einsatzkräfte sind mit Atemschutzmasken ausgerüstet. Ein Feuerwehrmann versucht, die Tür des Hauses zu öffnen. Die geht nicht auf. Daraufhin fährt die Drehleiter zu einem auf Kipp geöffneten Fenster, das ein Feuerwehrmann öffnet,  um anschließend akrobatisch geschickt durch die schmale Öffnung ins Haus zu gelangen.

Fragt sich der Laie: Verhindert moderne Sicherheitstechnik als Schutz gegen Einbrecher, dass die Feuerwehr leicht ins Haus gelangt? Die Polizei predigt, dass Wohnungen und Häuser gut gegen das Eindringen geschützt werden müssen. Auf der anderen Seite mahnt die Feuerwehr, das sich jeder mit Brandmeldern gegen den unbemerkten Ausbruch eines Feuers schützen soll. Diese beiden Dingen passen offenbar in manchem Ernstfall nicht gut zusammen.

Buxtehudes Stadtbrandmeister Horst Meyer stellt dazu fest: "Im Notfall bekommen wir jede Tür auf." Auch ein Metallgitter könne die Rettungskräfte nicht stoppen. "Das wird im Notfall weggeflext." Dass in diesem Fall in Buxtehude aufs Aufbrechen verzichtet wurde, habe nachvollziehbare Gründe: Die Reparatur einer kaputten Tür sei deutlich teurer als ein Fenster, das womöglich beschädigt wird.

Aber: Dass sich Schutz vor Einbrechern und Rauchmelderalarm - vor allem, wenn niemand zu Hause ist- mitunter ins Gehege kommen, stimme, sagt Horst Meyer. Mehr Sicherheit macht manches komplizierter. Das gilt nicht nur bei Brandmeldern versus Einbruchschutz. Auch die Bergung von Verletzten aus Autos werde komplizierter und erfordere neues und kräftigeres Werkzeug. Buxtehudes Stadtbrandmeister  spricht vom "technischen Wettrüsten": Sichere und bessere Technik für Menschen auf der einen Seite machen immer bessere Ausrüstung für die Rettungskräfte auf der anderen Seite notwendig. So bekomme die Feuerwehr Buxtehude in Kürze ein neues Fahrzeug, das über Geräte verfüge, mit denen modernen Autos besser beizukommen sei. 

Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach stimmt zu, dass eine wirkungsvolle Sicherung von Haus und Wohnung ein schnelles und leichtes Eindringen mitunter schwieriger machen. "So wie im Krimi, Fußtritt und die Tür ist auf, funktioniert es ohnehin nicht", sagt er.

Die Feuerwehr murrt übrigens bei keinem Rauchmelder-Einsatz - egal, ob die Tür leicht aufgeht oder nicht, sagt Stadtbrandmeister Horst Meyer. Lieber rücken die Retter zehn Mal aus, ohne dass es tatsächlich brennt, denn beim elften Einsatz könne es darum gehen, Leben zu retten.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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