Oberstaatsanwältin Veronika Heppes geht
Staatsanwaltschaft Stade braucht neue Leitung
Die Staatsanwaltschaft Stade braucht eine neue Leitung: Die bisherige Chefin, die leitende Oberstaatsanwältin Veronika Heppes, geht zur Hamburger Dependance der Europäischen Staatsanwaltschaft. "Die Leitungsfunktion wird neu ausgeschrieben", sagt Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas, Sprecher der Stader Ermittlungsbehörde. Veronika Heppes war seit 2021 Leiterin der Stader Staatsanwaltschaft. Um die Neubesetzung war zuvor ein politischer Streit entbrannt.
Die scheidende Chefin war vor ihrem Einsatz in Stade Leitende Ministerialrätin im Justizministerium in Hannover. Zuvor war sie als Richterin und als Staatsanwältin in Oldenburg und Osnabrück sowie an der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe tätig.
In ihrem neuen Job wird sich Veronika Heppes bei der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA) um grenzübergreifende Großkriminalität vor allem zu Lasten des EU-Haushalts kümmern.
Drama um Neubesetzung in 2020
Was eine spannende Frage ist: Wird die Neubesetzung des Führungspostens erneut zum Politikum werden? Es gab 2020 zwei Bewerber. Eine Staatsanwältin der Stader Behörde und einen Juristen, der eine private Haftanstalt leitet. Beide waren grundsätzlich qualifiziert, die Staatsanwaltschaft an der Schwinge zu leiten. Problem der Besetzung: Das Justizministerium hatte mit dem Bewerber aber einen klaren Favoriten und die Personalie wurde ein Fall für das Oberverwaltungsgericht Lüneburg.
In einem Urteil attestierte das OVG dem niedersächsischen Justizministerium, den von ihm favorisierten Bewerber mit einer rechtsfehlerhaften Beurteilung seiner Leistungen auf den Posten an der Spitze der Anklagebehörde hieven zu wollen. Das, was für die Mitbewerberin um den Chefposten spreche, ist nach Auffassung des Gerichts "überwiegend bzw. gar nicht gewürdigt worden", so die Richter in ihrem Urteil, das nicht mehr anfechtbar ist. "Ein Schlag ins Gesicht fürs Ministerium", hieß es damals auf den Gängen der Stader Justizbehörden.
Abwarten, ob die neue Landesregierung aus SPD und Grünen die Neubesetzung geräuschlos umsetzt oder es erneut Misstöne gibt.
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