Polizei beschlagnahmt kiloweise Rauschgift
Stade: Drogen im Wert von 1,5 Millionen Euro gefunden
tk. Horneburg. Mega-Schlag gegen den Drogenhandel in der Region: Die Polizei hat in Horneburg und Nottensdorf vier Wohnungen durchsucht und dabei Drogen im Wert von 1.5 Millionen Euro gefunden. Das ist die größte Menge, die jemals im Landkreis Stade beschlagnahmt wurde. 80 Kilogramm Marihuana, 54 Kilogramm Haschisch und 15 Kilogramm Amphetamine wurden unter anderem sichergestellt.
Am Dienstagnachmittag rückte die Polizei an. Die Staatsanwaltschaft Stade hatte die Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Weil der Verdacht bestand, dass einer der mutmaßlichen Dealer eine Schusswaffe haben könnte, war auch ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) an den Durchsuchungen beteiligt.
Die beiden Hauptbeschuldigten, zwei Brüder im Alter von 24 und 36 Jahren, wurden am Mittwoch dem Haftrichter in Stade vorgeführt. Sie kamen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade in U-Haft. Auch ein 40-Jähriger, der vorläufig festgenommen wurde, ist am Mittwoch vom Haftrichter in U-Haft geschickt worden.
Nach WOCHENBLATT-Informationen liegen gegen die beiden Brüder bereits Haftbefehle aus einem anderen Bundesland vor. Sie sollen auch dort im Drogenhandel aktiv gewesen sein. Neben dem Betrieb einer Haschplantage sollen sie auch Drogen aus Holland eingeführt haben.
Die beiden Männer sowie ihr 40-Jähriger Komplize, bei dem die Drogen zum Teil gebunkert worden sein sollen, waren schon seit einigen Wochen im Visier polizeilicher Ermittlungen.
Die Drogenrazzia war ein voller Erfolg: Neben Haschisch, Marihuana und Amphetaminen wurden auch zwölf Liter Codein, 900 Gramm Kokain, weitere Chemikalien, eine Schusswaffe und 14 Kilogramm einer unbekannten Substanz gefunden.
Neben den drei Männern wurden auch drei Frauen im Alter von 21 bis 44 Jahren vorläufig festgenommen. Sie kamen aber zunächst wieder auf freien Fuß.
Auf die beiden hauptbeschuldigten Brüder warten jetzt mutmaßlich sehr lange Freiheitsstrafen. Die Mindeststrafe, die sie erwartet, liegt bei fünf Jahren. Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, geht aber davon aus, dass die mutmaßlichen Dogendealer angesichts der Menge der Drogen und des hohen Straßenverkaufswertes wohl eher mit zehn Jahren Haft zu rechnen haben.
Die Ermittlungen gehen weiter, erklärt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach. "Die Bekämpfung der Drogenkriminalität hat für uns einen hohen Stellenwert", so der Polizeisprecher.
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