18 Stunden Fahrt bis an die Grenze
Stader Hilfskonvoi in die Ukraine ist gestartet
Das ist ein ganz besonderer Hilfseinsatz: 20 Freiwillige von Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus dem Kreis Stade sind am heutigen Freitagmorgen Richtung polnisch-ukrainischer Grenze aufgebrochen, um Rettungsfahrzeuge und Medizinprodukte für die kriegsgebeutelte Ukraine anzuliefern. Im Grenzort Przemyśl im äußersten Südosten Polens werden ukrainische Einsatzkräfte die Hilfsgüter in Empfang nehmen und an ihre Bestimmungsorte bringen.
Das bedeutet: 1.200 Kilometer und 18 Stunden – pro Strecke. Am gestrigen Freitag ist der Konvoi im Morgengrauen gestartet. Landrat Kai Seefried als Schirmherr der Aktion hat die Retter in aller Frühe verabschiedet und ihnen für ihr herausragendes Engagement gedankt. Am morgigen Samstag werden die Hilfsgüter an die ukrainischen Partner übergeben. Dann haben die Stader Einsatzkräfte ein wenig Zeit, um sich zu regenerieren. Am frühen Sonntagmorgen werden sie die Heimreise antreten.
Drei Einsatzfahrzeuge werden überführt
Die Unterstützungsbereitschaft in den vergangenen Wochen war groß. So hat u.a. die Buxtehuder Feuerwehr ausrangierte Einsatzkleidung und einen alten Stromerzeuger zur Verfügung gestellt. Vom Deutschen Roten Kreuz und von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft sowie von mehreren Feuerwehren kamen ausgemusterte Rettungsgeräte, Medizinprodukte und Verbandsmaterialien. Auf den Spendenkonten beim Deutschen Roten Kreuz und bei der Johanniter Unfallhilfe wurden Spendengelder gesammelt. Davon wurden u.a zwei gebrauchte Rettungswagen beschafft. Außerdem wird ein ausgemustertes Tanklöschfahrzeug der Kreisfeuerwehr in die Ukraine gebracht.
Um die Verteilung der Hilfsgüter kümmert sich der Ukrainer Grischa Kaflowskij (das WOCHENBLATT berichtete). Der ehemalige Offizier ist längst zum Gesicht der Ukraine-Hilfe im Landkreis Stade geworden. Als Einsatzleiter fungiert der Chef der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises und stellvertretende Stader Stadtbrandmeister Wilfried Sprekels. Der erfahrene Feuerwehrmann hatte bereits im Winter einen großen Hilfskonvoi an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht. Seine Crew war schnell gefunden: Binnen weniger Tage hatten sich 20 Helfer aus den verschiedenen Organisationen gemeldet – ein starker Schulterschluss der Blaulicht-Szene im Kreis Stade.
Was die Freiwilligen während ihres Einsatzes erlebt haben, lesen Sie in der kommenden Woche hier online und in der nächsten Samstags-Ausgabe des WOCHENBLATT.
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