Fünf Tatverdächtige festgenommen
Tötungsdelikt am Stader Bahnhof: Polizei stürmt Häuser in Stade
Große Polizeirazzia in Stade: Beamte der Stader Mordkommission stürmten am heutigen Dienstagmorgen (5. März) gemeinsam mit SEK-Spezialkräften sowie Bereitschaftspolizisten sieben Gebäude in Stade sowie in Mölln. Die Polizei rückte in aller Frühe im Schutze der Dunkelheit an. Der Einsatz steht im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt vom 21. Januar am Stader Bahnhof. Nach der Obduktion stand fest, dass das 44-jährige Opfer aus Hamburg gewaltsam zu Tode kam.
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In Stade nahmen sich die Ermittler Gebäude in der Bergstraße und an der Altländer Straße vor. Dort wurde ein größerer Gebäudekomplex durchsucht, der sich zwischen Rewe-Markt und Tankstelle befindet. Dabei sprengten die Spezialkräfte auch eine Eingangstür, die durch die Wucht der Detonation aus der Verankerung gerissen wurde. Bereits im Mai 2023 fand dort eine Razzia statt. Damals ging es u.a. um Drogenbesitz, illegale Geldwäsche und Glücksspiel. Die Polizei hatte Gold, Luxusuhren und Bargeld beschlagnahmt.
Sechs Tatverdächtige mit türkischer Abstammung
In dem aktuellen Fall geht es aber um das Tötungsdelikt vom Bahnhof. Da die Ermittler davon ausgehen mussten, dass möglicherweise Schusswaffen bei einzelnen Beschuldigten vorhanden sein könnten, wurden die Spezialeinheiten hinzugezogen. Ziel der Aktion war die Ergreifung und Festnahme von sechs Beschuldigten türkischer Abstammung im Alter zwischen 23 und 35 Jahren. Diese stehen im Verdacht, das Opfer am Stader Bahnhofsparkhaus durch Schläge und Tritte so schwer verletzt zu haben, dass der 44-jährige türkische Staatsangehörige später im Krankenhaus verstarb.
Man sei den mutmaßlichen Tätern durch "intensive Ermittlungen auf die Spur gekommen", so der Stader Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Am heutigen Dienstag seinen dann die vor der Staatsanwaltschaft Stade
beantragten und durch das Amtsgericht Stade erlassenen Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle vollstreckt worden. Den Männern wird Totschlag vorgeworfen.
Hintergrund für die Tat am Stader Bahnhof soll laut Polizei offenbar eine gefährliche Körperverletzung sein, die das spätere Opfer Ende November 2023 in Horneburg begangen hat. Dabei griff der 44-Jährige ein Familienmitglied der Täter vom Stader Bahnhof mit einem Messer an und verletzte dieses schwer. Möglicherweise könnte verletzte Ehre eine Rolle spielen. Der Getötete war bei der Polizei daher kein Unbekannter.
Die jetzt festgenommenen fünf Tatverdächtigen befinden sich in Gewahrsam der Stade Polizei. Sie müssen sich erkennungsdienstlichen Maßnahmen sowie ersten Vernehmungen unterziehen. Danach werden sie dem Haftrichter vorgeführt und anschließend in eine niedersächsische Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Ein sechster Tatverdächtiger hatte sich offenbar unmittelbar nach der Tat abgesetzt. Nach ihm wird weiter mit Hochdruck gefahndet. Bei den Wohnungsdurchsuchungen konnten diverse Beweismittel sichergestellt und Spuren gesichert werden, die jetzt durch die Mordkommission ausgewertet werden. Die Ermittlungen dauern weiter an.
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