Gefährliche Lage im Landkreis Stade
Viel Sonne, wenig Regen - immer mehr Flächenbrände
Ein Ende der Sommerhitze ist nicht in Sicht. Auch in den kommenden Tagen sollen die Temperaturen im Landkreis Stade meist über der 25-Grad-Marke liegen. Allerdings hat dieses anhaltend schöne Wetter auch seine Schattenseiten, denn Hitze und Trockenheit lassen die Brandgefahr ansteigen. Einige Ortsfeuerwehren wurden bereits alarmiert, um sogenannte Vegetationsbrände in der freien Natur zu löschen. "Mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich solche Feuer verhindern", mahnt der Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle, Wilfried Sprekels.
Dazu gehört, bei einem Waldspaziergang unbedingt den Griff zur Zigarette zu vermeiden. Der Landkreis weist darauf hin, dass das Rauchen im Wald zwischen Anfang März und Ende Oktober grundsätzlich verboten ist. Des Weiteren sind offene Lager- oder Grillfeuer außerhalb der ausgewiesenen Grillstellen nicht erlaubt. An offiziellen Grillplätzen ist darauf zu achten, dass kein Funkenflug entsteht und das Feuer beim Verlassen des Grillplatzes richtig gelöscht wird. Einige Kommunen haben aber hier bereits Verbote ausgesprochen. So hat die Hansestadt Stade ab sofort das sonst zulässige Grillen im Bürgerpark untersagt.
Autos nicht auf Waldböden oder Grasflächen parken
Aber nicht nur eine leichtfertig weggeworfene Zigarettenkippe kann bei der jetzigen Trockenheit schnell verheerende Auswirkungen haben. Auch die sehr heißen Katalysatoren von Autos können auf trockenem Waldboden bzw. trockenen Wiesen einen Brand verursachen. Autos sollten daher nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass Zufahrten in die Wälder nicht zugeparkt werden, damit Einsatzfahrzeuge bei einem Waldbrand freie Fahrt haben. #+Die Feuerwehren im Landkreis haben sich jedenfalls auf die erhöhte Waldbrandgefahr eingestellt. "Wir haben unsere Alarmpläne aufgrund der anhaltenden Trockenheit kurzfristig angepasst, um bei Bränden in der Natur auf ausreichend Löschwasser zurückgreifen zu können", erklärt Leitstellen-Leiter Sprekels.
Landwirte schafften mit Güllefässern Löschwasser heran
Aufgrund von Bränden in der Vegetation mussten die Feuerwehren in den vergangenen Tagen u.a. in Stade-Wiepenkathen, Harsefeld-Hollenbeck und Buxtehude-Neukloster ausrücken. Zuletzt brannte es am Montag bei der Festung Grauerort. Rund 250 Quadratmeter trockenes Schilf und Gras standen im Außendeichsbereich in Flammen. Mit dem Wasser aus den Löschfahrzeugen wurde ein weiteres Ausbreiten verhindert. Da noch weiteres Löschwasser benötigt wurde, musste eine längere Schlauchleitung über den Deich bis zur Einsatzstelle verlegt werden.
Zur Hilfe kamen zwei Landwirte, die ebenfalls Feuerwehrleute sind. Sie befüllten ihre Güllefässer mit jeweils 14.000 und 20.000 Liter Wasser aus einem Kanal und fuhren zur Einsatzstelle. Die verbrannte Fläche und auch das nähere Umfeld wurden intensiv bewässert, damit auch die restlichen Glutnester abgelöscht werden konnten.
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit wurde mit den beiden Landwirten vereinbart, dass diese beim Einsatzstichwort „Vegetationsbrand“ ihre Güllefässer sofort mit Wasser befüllen und damit zum Einsatzort eilen.
Auch der Zug II der Stader Feuerwehr hat zusätzlich Wasser gebunkert: Dort wurde kurzerhand ein Wechsellader der Kreisfeuerwehr mit einem Wasserbehälter versehen. Somit stehen auf einen Schlag 12.000 Liter Wasser zusätzlich zur Verfügung.
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