Schneller beim Notfall-Patienten
Vier neue Rettungswachen im Landkreis Stade
Das Thema Gesundheitsversorgung steht auf der Agenda des Landkreises ganz oben. Ein wichtiger Baustein ist der Rettungsdienst. Um schnelle Hilfe für Menschen in medizinischen Notlagen zu gewährleisten, wird der Landkreis in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen im Bereich des Rettungsdienstes tätigen. Es werden vier neue Rettungswachen gebaut. Dafür sollen deutlich mehr als zehn Millionen Euro bereitgestellt werden.
Aktuell gibt es Rettungswachen in Buxtehude, Stade, Horneburg, Bargstedt, Himmelpforten, Drochtersen und Freiburg. Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter Unfallhilfe und von Falck (früher Gard) fahren die Einsätze. Die Notärzte starten direkt von den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude. Alle Wachen sind rund um die Uhr besetzt.
Ausgangspunkt für die Neubauvorhaben ist der 2017 vom Kreistag beschlossene Rettungsdienstbedarfsplan. Ein Gutachter hatte die sieben Standorte untersucht und Empfehlungen ausgesprochen. Wichtiges Kriterium war dabei die gesetzlich festgeschriebene Hilfsfrist. Laut dieser Vorgabe müssen die Rettungskräfte in 95 Prozent aller Notfälle spätestens binnen 15 Minuten am Einsatzort eintreffen. Zurzeit halten die Sanitäter die Vorgaben ein, nach Umsetzung der gutachterlichen Empfehlungen sollen sie noch früher ankommen.
Standort wird verlegt
Einzelne Versorgungslücken machte der Experte in Teilen des Alten Landes aus, hier wurde die Hilfsfrist teilweise nicht eingehalten. Deswegen wird die bisher in Horneburg ansässige Rettungswache nach Guderhandviertel verlegt, wo der Landkreis ein Grundstück im verkehrsgünstig gelegenen Gewerbegebiet am Ortsausgang in Richtung Dollern und damit in Nähe zur A26 erwerben konnte. Die Bauarbeiten sind bereits gestartet. Mit der Fertigstellung ist Ende dieses Jahres zu rechnen.
Umzug im Ort
Lediglich innerhalb des Ortes soll die Drochterser Rettungswache verlegt werden – in ein Gewerbegebiet am Ortsausgang an der Aschhorner Straße. Sie war zunächst einige Jahre angrenzend an ein DRK-Seniorenzentrum mitten in Drochtersen untergebracht. Doch als dieses erweitert wurde, mussten die Notfallsanitäter umziehen – in ein Haus am Ortsrand in Richtung Ritsch. Der Neubau soll das Provisorium beenden. Die Bauarbeiten sind bereits im vergangenen Jahr gestartet. Die Fertigstellung soll im dritten Quartal erfolgen.
Viel zu kleines Gebäude
Viel zu klein und ohne Erweiterungsmöglichkeiten ist die Rettungswache in Bargstedt, bisher in einem Gebäude der Gemeinde in der Ortsmitte untergebracht. Hier muss der Rettungswagen oft vor der Garage stehen, weil diese zu klein ist. Um dem Personal ausreichend Aufenthaltsräume zu bieten, wurde vor ein paar Jahren für die zweite Fahrzeugbesatzung sogar eine Außenstelle in einem Wohnhaus am Bahnhof eingerichtet. Ein Neubau wird in Harsefeld im Gewerbegebiet Im Sande errichtet. Die Bauarbeiten sollen in diesem Jahr beginnen, die Fertigstellung ist für das erste Quartal 2024 geplant.
Größtes Neubauprojekt
Aus allen Nähten platzt die Rettungswache in Stade-Wiepenkathen, die aktuell in einem Komplex mit der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle und der Feuerwehrtechnischen Zentrale untergebracht ist. Erweiterungsmöglichkeiten gibt es nicht. Der Landkreis kaufte daher ein Grundstück auf der anderen Straßenseite, wo jetzt ein Neubau realisiert werden soll. Aktuell befindet sich auf dem Grundstück eine große Lagerhalle, in der u.a. Einsatzfahrzeuge und Equipment des Katastrophenschutzes untergebracht sind. Der Neubau in Stade wird das größte Projekt im Bereich Rettungsdienst für die kommenden Jahre. Die Detailplanung startet jetzt.
Bauherr bei allen vier Objekten ist der Landkreis Stade. Die drei „kleinen“ Wachen (Guderhandviertel, Drochtersen und Harsefeld) werden in ähnlicher Größe errichtet, deshalb ist auch ein ähnlicher Kostenrahmen von jeweils zwei Millionen Euro vorgesehen.
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