1.600 Parkplätze in der Stader Altstadt
jd. Stade. In Sachen Parken ist Stade geradezu eine "Insel der Glückseligen". Andere Städte sind längst dabei, die oftmals schwierige Parkplatzsituation in den City-Zonen durch eine "Abschreckung" in Form von deutlich höheren Gebühren zu verbessern. Und jetzt macht sogar der Verband der Automobilindustrie (VDA) den Vorschlag, die Nutzung des knappen innerstädtischen Parkraums durch gestaffelte Preise zu steuern. Die Autofahrer, die Stade ansteuern, um in den Geschäften der Altstadt einzukaufen, und auch die meisten von denen, die dort arbeiten, müssen sich hingegen nicht darum sorgen, einen Parkplatz zu finden.
Nach Auskunft der Stadt stehen allein in der Altstadt rund 1.600 öffentliche Parkplätze zur Verfügung. Hinzu kommen 720 Parkplätze rund um den Bahnhof sowie 340 kostenfreie Stellplätze außerhalb der Innenstadt, wie etwa am Stadeum und an der Straße Am Güterbahnhof. Außerdem werden citynah 820 Parkplätze von privaten Anbietern betrieben.
Auch wenn das Parkhaus am "Neuen Pferdemarkt" längst nicht ausgelastet ist und durchaus noch mehr Nutzer vertragen könnte, verzeichnet die Stadt dort eine steigende Tendenz. Die Entwicklung der Nutzungszahlen ließe sich als "verhalten positiv" umschreiben. Wurden in der Anfangsphase im monatlichen Durchschnitt lediglich bis zu 12.000 Einfahrten registriert, stieg die Zahl in den Folgemonaten kontinuierlich. Bis zum Sommer gab es pro Monat 14.000 bis 16.000 Einfahrten und danach wurden 18.000 bis 20.000 monatliche Einfahrten verzeichnet. "Seit Anfang November hat sich die Zahl auf mehr als 20.000 Einfahrten gesteigert", so Stades Pressesprecherin Myriam Kappelhoff. Zuletzt sorgte das Weihnachtsgeschäft für ein volleres Parkhaus als sonst.
Seit oben die Parkplätze weggefallen sind, wird auch die unterirdische Parkgarage Am Sande intensiver genutzt. Die Anzahl der Einfahrten ist laut Kappelhoff von 24.000 auf 29.000 im Monat gestiegen.
"Es ist in Stade ein gutes Parkplatzangebot vorhanden, insbesondere durch die Kombination mit der ersten Stunde kostenfreien Parkens", so das Fazit von Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU). Es bleibe nun abzuwarten, wie sich die Nutzerzahlen beim neuen Parkhaus entwickeln, wenn in der Nachbarschaft mit dem Bau des neuen Kreisels an der derzeitigen Kreuzung Schiffertorsstraße/Wallstraße begonnen wird.
Es besteht Sorge, dass sich diese Baumaßnahme, die im April starten soll, nachteilig auf die Nutzung des Parkhauses auswirkt (siehe unten). Dessen Zufahrt befindet sich in der Wallstraße. Wenn sich dort der Verkehr wegen des Kreiselbaus staut, ist auch die Erreichbarkeit des Parkhauses beeinträchtigt.
Situation kann problematisch sein: Stau auf der Wallstraße
Beim alten Hertie-Parkhaus befand sich die Ein- und Ausfahrt in der Stockhausstraße. Die Zufahrt des neuen Parkhauses liegt hingegen direkt an der Wallstraße. Wer aus dem Parkhaus kommt, muss sich in den meist dichten Verkehr auf der vielbefahrenen Straße einfädeln. Viele Autofahrer halten diese Zufahrt für eine Fehlplanung. Sie sind der Ansicht, dass eine Zuwegung über die Stockhausstraße wesentlich sicherer und auch besser für den Verkehrsfluss gewesen wäre.
Dass die jetzige Parkhaus-Zufahrt über die Wallstraße problematisch ist, hat sich erst kürzlich gezeigt. Nach einem Unfall auf der Kreuzung Schiffertorsstraße/Wallstraße ging im Parkhaus nichts mehr. Durch den unfallbedingten Rückstau des Verkehrs bis zur Kreuzung Bahnhofstraße war die Ausfahrt fast dauerhaft blockiert. Nur vereinzelt ließen die Autofahrer für die Pkw aus dem Parkhaus Lücken in der schier endlosen Autoschlange. Das hatte zur Folge, dass im Parkhaus das blanke Chaos herrschte. Es gab kein Vor und Zurück mehr. Wer aus den oberen Parkdecks ausparken wollte, brauchte mehr als eine Stunde, um überhaupt die Ausfahrt zu erreichen. Unten an der Schranke angekommen, standen viele Autofahrer vor der nächsten Hürde: Die Zeitspanne für die freie Ausfahrt nach dem Bezahlen des Parktickets war abgelaufen, die Schranke blieb unten.
"Als die Mitarbeiterin im Parkhaus die Situation erkannt hat, verteilte sie zunächst Tickets zur freien Ausfahrt und öffnete im weiteren Verlauf die Schranken komplett", berichtet Pressesprecherin Myriam Kappelhoff. Die Ausfahrt aus dem Parkhaus sei dann prinzipiell möglich gewesen, die Autofahrer hätten aber das Problem gehabt, sich auf der Straße nicht einfädeln zu können. "Die Mitarbeiterin war aber keinesfalls befugt, die herausfahrenden Pkw durch verkehrslenkende Maßnahmen bei der Einfahrt in die Wallstraße zu unterstützen", so Kappelhoff. "Dies ist ausschließlich Aufgabe der Polizei."
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