So viel Müll wirft jeder Bürger weg
40 Prozent der Abfälle im Kreis Stade werden verbrannt

Die Müllverbrennungsanlage im Hamburger Hafen: Dort ließ der Landkreis Stade im Jahr 2023 fast 40.000 Tonnen Haus- und Sperrmüll verbrennen | Foto: Martin Elsen/nord-luftbilder.de
  • Die Müllverbrennungsanlage im Hamburger Hafen: Dort ließ der Landkreis Stade im Jahr 2023 fast 40.000 Tonnen Haus- und Sperrmüll verbrennen
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124 Kilogramm: Das ist die Menge, die jeder der rund 211.000 Bewohner im Landkreis Stade im Jahr 2023 in die Mülltonne geworfen hat. Kreisweit wurden von der Müllabfuhr insgesamt 26.171 Tonnen Hausmüll abgeholt - etwas mehr als im Vorjahr. Das geht aus der aktuellen Abfallbilanz des Landkreises hervor. Rechnet man sämtliche Abfallarten zusammen, so ergibt sich im Landkreis Stade für 2023 eine Gesamtmenge von mehr als 101.000 Tonnen Müll, die entweder verbrannt, verwertet oder als Sonderabfälle speziell entsorgt wurden. Pro Kopf sind das 478 Kilogramm. Damit hat jeder Landkreis-Bewohner im Schnitt fast eine halbe Tonne Abfall erzeugt.

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Fast 40.000 Tonnen Abfälle werden verbrannt

Rechnet man die mehr als 4.700 Tonnen Sperrmüll sowie die Siedlungsabfälle (8.700 Tonnen) hinzu, die von den Bürgern direkt bei den Abfall-Wirtschaftszentren und den Wertstoffhöfen angeliefert werden, summiert sich die Müll-Menge auf fast 40.000 Tonnen. Dieser Müll wird als sogenannter "Abfall zur Beseitigung" zur Müllverbrennungsanlage am Rugenberger Damm im Hamburger Hafen gebracht, um dort verfeuert zu werden. Verwertet bzw. recycelt statt verbrannt wurden im Landkreis Stade im Jahr 2023 rund 61.000 Tonnen Abfälle. Das entspricht ungefähr dem Vorjahreswert, ist aber deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Der Pro-Kopf-Wert lag 2023 bei 288 Kilogramm, dieser Wert hat sich aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahl im Vergleich zu 2022 reduziert. Rund die Hälfte dieser "Abfälle zur Verwertung" machen fast 30.800 Tonnen Bio- sowie Gehölz- und Grünabfälle aus. Das sind rund 146 Kilogramm je Einwohner. 

Deutlicher Rückgang bei Pappe und Kartons

Ebenfalls in die Verwertung gehen die "Wertstoffe". Dazu zählen Altpapier, Altglas sowie die über die Gelben Säcke eingesammelten (Kunststoff-)Verpackungen. In diesem Bereich sind die Mengen seit Jahren rückläufig. Mit knapp 24.600 Tonnen wurde 2023 der niedrigste Wert der vergangenen acht Jahre erreicht. Was in diesem Fall bemerkenswert ist: Obwohl immer mehr Menschen Waren beim Online-Versandhandel ordern, werden offenbar weniger Kartons und Verpackungen aus Pappe in den Altpapiercontainern entsorgt. Die Pro-Kopf-Mengen sind kontinuierlich zurückgegangen - von 86 Kilogramm im Jahr 2015 auf 63 Kilogramm im Jahr 2023. Fast konstant sind über die Jahre hinweg die entsorgten Altglasmengen geblieben (24 Kilogramm pro Einwohner). Ähnliches gilt für die Umverpackungen (29 Kilogramm pro Kopf).

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Nur kleine Mengen an gefährlichen Abfällen

Deutlich geringer waren die Mengen beim Bauschutt (elf Kilogramm pro Kopf), beim Elektroschrott (sechs Kilogramm) sowie beim Altmetall (drei Kilogramm). Außer dem Müll, der verbrannt oder verwertet wird, gibt es noch eine dritte Kategorie: die gefährlichen Abfälle. Dazu zählen Asbest, künstliche Mineralfasern und die Chemikalienreste aus dem Haushalt, die beim Schadstoffmobil abgegeben werden können. Diese Abfälle lassen sich nur aufwändig entsorgen, machen aber mit 699 Tonnen (pro Kopf 3,3 Kilogramm) nur einen Bruchteil der gesamten Müllmenge im Landkreis Stade aus.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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