Renten liegt oft unter der Armutsschwelle
Altersarmut: Es trifft immer mehr Senioren im Kreis Stade
Beim jüngsten Treffen der Seniorenvertretungen und -beratungsstellen im Landkreis Stade standen Themen wie seniorengerechtes Wohnen, Altersarmut und Pflegeleistungen im Mittelpunkt. Organisiert wurde das Treffen vom Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Stade. Das Treffen fand im Horneburger Rathaus statt.
Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen
Sylvia Pankop vom Senioren- und Pflegestützpunkt informierte ausführlich über das Thema Altersarmut. Besonders alarmierend sei, dass die Altersgruppe der über 65-Jährigen deutlich stärker von Armut betroffen ist als die Gesamtbevölkerung. „Fast jede fünfte Person ist im Alter betroffen. Das ist erschreckend“, erklärte Pankop. Dabei hätten Frauen, insbesondere mit Migrationshintergrund, häufiger als Männer mit Altersarmut zu kämpfen. Laut Pankop benötigt eine Durchschnittsverdienerin oder ein Durchschnittsverdiener fast 35 Arbeitsjahre, um eine Rente oberhalb der Armutsschwelle von derzeit 1.189 Euro im Monat zu erreichen. Bei Mindestlohn seien sogar 49 Jahre Arbeit nötig, um eine Rente auf Grundsicherungsniveau zu erhalten.
Unterstützung bei Grundsicherung und Wohngeld
Pankop wies darauf hin, dass bei Erwerbsminderung oder Grundsicherung im Alter Leistungen beim Amt Soziales und Teilhabe des Landkreises Stade beantragt werden können. Auch das Wohngeld könnte eine Entlastung bieten: „Für Ältere, die in Vorjahren eine Ablehnung bekommen haben, kann es sich lohnen, erneut einen Antrag zu stellen“, betonte sie in Bezug auf die Wohngeld-Plus-Reform.
Beratung durch die Deutsche Rentenversicherung
Außerdem stellte Hans-Jürgen Nicolai, ehrenamtlicher Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung, seine Arbeit vor. Gemeinsam mit zwei weiteren Ehrenamtlichen berät er Versicherte zu Hause und hilft bei der Antragsstellung. Besonders hob er hervor, wie sich die Pflege von Angehörigen positiv auf die Rentenansprüche auswirken kann. Um noch mehr Menschen unterstützen zu können, regte Nicolai an, kommunale Räumlichkeiten für seine Beratungen nutzen zu dürfen.
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