Anschlag auf Moschee in Stade-Bützfleth war Teil einer Serie

Die Moschee in einem Wohnhaus in Quickborn
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Islamische Gemeinde schaltet wichtigen Abgeordneten ein / Ähnlicher Fall in Quickborn

tp. Bützfleth. Die islamische Gemeinde in Stade-Bützfleth will die knapp einen Monat zurückliegende Farb- und Schuss-Attacke auf ihre Moschee mit Jugendtreffpunkt nicht auf sich beruhen lassen und hängt den Fall hoch auf. Die Gemeinde, die der "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion" (DITIB) angehört, empfängt nach der Tat, die offenbar Teil einer überregionalen Serie ist, den bekannten türkischen Politiker Mustafa Yeneroğlu. Er wurde von der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), einem Zusammenschluss zur Förderung des politischen, sozialen und kulturellen Engagements der Türken in der Europäischen Union, über den Anschlag informiert.

Die Beschädigung der Fassade durch Farbbomben ereignete sich am frühen Donnerstagmorgen, 17. November, am Moschee-Gebäude der islamischen Gemeinde am Obstmarschenweg in Bützfleth. Dabei gingen auch Fenster des Jugendtreffs durch Schüsse zu Bruch. In der Nacht auf Donnerstag, 1. Dezember, ereignete sich ein ähnlicher Vorfall in Quickborn (Schleswig-Holstein). Der bislang ungeklärte Anschlag trägt die gleiche Handschrift wie in Bützfleth. Mutmaßliche Sympathisanten der Terrororganisation PKK verunreinigten die DITIB-Moschee mit den PKK-Farben Rot, Gelb, und Grün und sprühten unter anderem das Wort "Intikam" (türkisch für "Rache") an die Fassade. Einschüsse an dem Gebäude gab es allerdings nicht.

Medienberichten zufolge häufen sich in letzter Zeit die Anschläge auf türkische Einrichtungen in Norddeutschland.

"Eine klare Provokation", sagt Mustafa Ilkay (41) aus dem Vorstand des politisch neutralen türkisch-islamischen Kulturvereins in Bützfleth. Die Einschusslöcher im Fenster des Jugendtreffs neben der Moschee will er dem Abgeordneten der Großen Nationalversammlung der Türkei, Mustafa Yeneroğlu, zeigen. Als Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses kümmert er sich um die Belange der Muslime in Europa. Yeneroğlu habe zu seinem nächsten Deutschland-Aufenthalt einen Besuch in Bützfleth angekündigt. Er wolle sich über Einzelheiten des Vandalismus-Anschlags informieren und die Serie der Zwischenfälle zu einem späteren Zeitpunkt Bundeskanzlerin Angela Merkel vortragen.

Unterdessen kritisiert Mustafa Ilkay, der noch am selben Tag Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattete, "mangelnde Resonanz" seitens der Stader Polizei.
Von Polizei-Pressesprecher Rainer Bohmbach heißt es: "Die Ermittlungen laufen noch. Bisher gibt es keine konkreten Hinweise auf die Täter." Den Hinweis des WOCHENBLATT auf die Tatparallelen in Quickborn will er "an die Sachbearbeiter weiterleiten".

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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