Flora und Fauna schützen
Arten- und Naturschutz bei SuedLink-Trasse gewährleisten
jab. Landkreis. Viele verbringen ihre freie Zeit derzeit draußen. Dabei fallen dem ein oder anderen auch Gegenstände wie mysteriöse schwarze Kästen auf, die normalerweise nicht in der Natur zu finden sind - so beispielsweise in Oldendorf. Doch das ist kein Grund zur Sorge. Die Firma Tennet lässt Kartierungsmaßnahmen im Landkreis durchführen und dabei die Tierwelt untersuchen.
Konkret geht es um die genaue Verlaufsplanung für die SuedLink-Trasse, die von Nord- nach Süddeutschland führen wird. Um dabei Rücksicht auf die Natur und Umwelt zu nehmen, finden die Untersuchungen entlang des Trassenkorridors statt. Beauftragt mit der Aufgabe ist die Firma Arcadis. Die Maßnahmen selbst und die Flächen, auf denen das Ganze stattfindet, seien mit den zuständigen Behörden sowie der Bundesnetzagentur abgestimmt, so Tennet-Pressesprecher Thomas Wagner. Probeflächen befänden sich in den Gemeinden Burgweg, Heinbockel, Himmelpforten, Engelschoff, Großenwörden und Oldendorf sowie Kutenholz, Drochtersen und Wischhafen.
Um herauszufinden, ob schützenswerte Arten in den Probeflächen zuhause sind, werden unterschiedliche Fallen, Nistkästen und Messgeräte im Landkreis angebracht. Fledermäuse werden mit Netzen gefangen, anschließend mit einem Sender ausgestattet und anhand der Sendersignale die Quartiere ausfindig gemacht. Diese werden dokumentiert und die Bäume mit Bändern markiert. An den Quartieren werden außerdem Zählungen durchgeführt und die Rufe der Fledermäuse mit einem mobilen Ultraschalldetektor aufgezeichnet.
Auch die bedrohte Haselmaus erhält Aufmerksamkeit. Hierfür werden Nistkästen und -röhren mit Draht an Bäumen und Gehölzen angebracht und regelmäßig kontrolliert. Für Reptilien und Amphibien werden Verstecke aus Brettern oder speziellen Pappen auf den Boden beispielsweise an Feldrändern ausgelegt. Sie werden regelmäßig kontrolliert. In ausgebrachten Wasserfallen gefangene Tiere werden täglich bestimmt, gezählt und wieder freigelassen.
"Die Untersuchungen sind notwendig, um eine aktuelle und über die gesamte Strecke des SuedLinks einheitliche Datenbasis an schützenswerten Arten und Lebensräumen zu schaffen", so Wagner. Nur so lasse sich der Arten- und Naturschutz umfassend berücksichtigen. Werden bei dem Verfahren schützenswerte Arten gefunden, bewerten und beurteilen Fachplaner, inwieweit und in welchem Ausmaß die Beeinträchtigungen aus Sicht des Artenschutzes bestehen. Danach wird abgewägt, ob eine andere Leitungsführung möglich ist. Beispielsweise könnten Bereiche großflächig unterbohrt werden, meint Wagner.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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