Eigner kümmerte sich nicht
Ausgebranntes Boot aus Stader Hafenbecken geborgen
Im September 2023 brannte im Stader Holzhafen ein Segelboot aus. Jetzt wurde das Wrack endlich geborgen - auf Veranlassung der Stadt. Denn der Schiffseigner hat sich nicht weiter darum gekümmert, obwohl er dazu verpflichtet gewesen wäre. Am Ende muss wahrscheinlich der Steuerzahler für die Bergungskosten aufkommen.
An diesem Herbstabend vor rund sechs Monaten stand ein Feuerschein über dem Wasser östlich der Stader Altstadt: Am Anleger am Westufer des Holzhafens stand ein knapp acht Meter langes Segelboot in Flammen. Beide Löschzüge der Stader Feuerwehr rückten an. Die Einsatzkräfte verhinderten ein Ausbreiten des Feuers auf die Steganlage sowie auf weitere Boote oder den Bootsschuppen. Der Eigner hatte noch selbst versucht, das Feuer mit einer Decke zu ersticken und war dann in letzter Minute von Bord gegangen.
Eigner ließ Frist verstreichen
Um das ausgebrannte Boot hat sich der Eigner seitdem offenbar nicht mehr gekümmert. Die Gebäudewirtschaft Stade (GWS) hatte als Eigentümer der Anlegestelle versucht, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen - allerdings ohne Erfolg. Ihm wurde Ende Februar als letzte Frist gesetzt, um das Segelboot aus dem Holzhafen zu holen. Nachdem auch diese Frist verstrichen war, musste die GWS in die Bresche springen und das Wrack entsorgen. Das ist kürzlich im Rahmen einer sogenannten Ersatzvornahme erfolgt. Die Kosten dafür kann sich die GWS zwar beim Schiffseigner zurückholen. Doch wenn dieser auf stur schaltet - wovon bei seinem bisherigen Verhalten auszugehen ist -, kann es durchaus sein, dass erst ein Vollstreckungstitel erwirkt werden muss, bevor ein Gerichtsvollzieher versuchen kann, ans Geld zu kommen.
Segler-Verein und DLRG helfen bei Bergung
Dank tatkräftiger Unterstützung des Segler-Vereins Stade und der DLRG dürften sich die Bergungskosten aber in Grenzen gehalten haben. Der Segelverein hatte den Kommunalen Betrieben Stade (KBS), die seitens der GWS mit der Bergung beauftragt waren, seinen Kran in Stadersand angeboten, um das Segelboot aus dem Wasser zu hieven. Zunächst geplant, dass die Feuerwehr das Boot über die Schwinge nach Stadersand schleppt. Doch die Feuerwehrboote stellten sich als zu groß heraus, um über die Salztorsschleuse in den Holzhafen zu gelangen.
Bei der DLRG fand sich aber ein geeignetes Boot, das schließlich mit der Segeljacht im Schlepptau Kurs auf Stadersand nahm. Mit dem Kran wurde das Wrack auf einen Abrollcontainer verfrachtet, um es auf dem Landwege weiterzutransportieren. Jetzt befindet es sich im Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) des Landkreises Stade. Dort soll es für ein paar Wochen zwischengelagert werden. Dem Eigner werde jetzt noch einmal eine letzte Frist gesetzt, sich um das ausgebrannte Boot zu kümmern, so Stades Pressesprecher Stephan Voigt. Wenn der Eigner wieder nicht reagiert, will die GWS jemanden finden, der das Wrack fachgerecht entsorgt.
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