B73-Sperrung: Droht jetzt der Mega-Stau?
jd. Stade. Gibt es ab Montag den Mega-Stau auf der B73? In der kommenden Woche wird die Bundesstraße in Stade beidseitig gesperrt. Die wichtigste Verkehrsachse des Landkreises bleibt für fünf Tage zwischen dem Ende der Autobahn am Kreisel Kaisereichen und der Abzweigung Harsefelder Straße unterbrochen. Auf dem Streckenabschnitt muss dringend eine Brücke repariert werden, die Ende Juli von einem Lkw demoliert wurde (siehe Kasten).
Die Autofahrer müssen sich daher von Montag, 22. Oktober, bis Freitag, 26. Oktober, auf massive Verkehrsbehinderungen einstellen. Pendler sollten damit rechnen, dass sie in diesem Zeitraum deutlich länger unterwegs sind. Dieser Abschnitt der B 73 gehört mit mehr als 20.000 Fahrzeugen pro Tag, darunter rund 1.500 Lkw, neben der Autobahn und der Strecke zwischen Buxtehude und Ovelgönne zu den meistbefahrenen Straßen im Landkreis.
Die offizielle Umleitung für alle, die von der Autobahn bzw. von der B 73 aus Richtung Agathenburg kommen, wird über den Kreisel westlich des Airbus-Werkes eingerichtet. Die Ausweichstrecke führt auf der K 30 zur L 124 bei Hagen-Steinbeck und von dort auf der Harsefelder Landstraße bis zur Auffahrt auf die B 73. Sollten sich alle Autofahrer daran halten, wäre die Harsefelder Landstraße in dieser Zeit die am stärksten frequentierte Landes- und Bundesstraße im gesamten Elbe-Weser Dreieck.
Doch der Umweg von sechs Kilometern über die Umleitung dürfte einigen Autofahrern zu lang sein. Sie werden sich vermutlich Abkürzungen durch das Stadtgebiet suchen.
Anwohner des Wohnquartiers zwischen der Harsefelder Straße und der Harburger Straße müssen sich daher während der Sperrung auf eine massive Zunahme des Verkehrs einstellen. Im Navi-Zeitalter sind oftmals auch ortsunkundige Autofahrer auf "Schleichwegen" unterwegs, die früher nur Einheimische kannten.
Im Gerät wird einfach die Option "kürzeste Route" eingetippt und schon geht es kreuz und quer durch die Nebenstraßen. Bei der Stadt Stade befürchtet man hingegen kein Verkehrschaos. Eine Prognose der Verkehrsströme während der Sperrung der B73 könne vorab nicht getroffen werden, heißt es aus dem Rathaus. Daher sei es auch nicht erforderlich, mit bestimmten Maßnahmen wie dem Aufstellen von Halteverbotsschildern gegenzulenken.
Gewarnt seien alle diejenigen, die die Streckensperrung in Stade weiträumig umfahren wollen und womöglich auf die Idee kommen, bereits in Horneburg über den Rüstjer Forst, Fredenbeck und Schwinge zur B74 auszuweichen. Die K44 ist im Rüstjer Forst wegen Sanierungsarbeiten derzeit ebenfalls komplett gesperrt. Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings: Die Baustellen-Ampel an der Harsefelder Straße zu Beginn bzw. am Ende der Umleitung bereits ist am Freitag wieder abgebaut worden.
Bagger beschädigte Brücke
Eine kleine Unachtsamkeit mit fatalen Folgen: Der Fahrer eines Tiefladers, der mit einem Bagger auf dem Hänger offenbar zu einer Baustelle unterwegs war, hatte die Höhe des Greifarms unterschätzt und war damit gegen die Fußgängerbrücke über die B73 beim Stader Gewerbegebiet Süd gekracht. "Dabei wurden bei der Brücke Betonstücke abgeschlagen und Stahlglieder durchtrennt", berichtet Hans-Jürgen Haase, Leiter der Stader Dienststelle der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Dieser sogenannte Bewehrungsstahl werde in Brücken eingebaut, um deren Tragfähigkeit zu erhöhen.
Solche Schäden müssen möglichst zügig behoben werden, um die Stabilität der Brücke wieder zu verbessern, so Haase: "Es werden Stahlstäbe angeschweißt, um die durchtrennten Teile wieder zu verbinden." Außerdem müsse neuer Beton aufgetragen werden, damit die Stahlkonstruktion im Inneren der Brücke nicht roste: "Der Beton ist wichtig, weil er als Korrosionsschutz dient."
Zur Sperrung der B73 gebe es keine Alternative, so Haase: "Die Baufirma muss mitten auf der Fahrbahn ein Tragegerüst aufstellen, um an die beschädigten Bereiche an der Brückenunterseite heranzukommen."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.