Suche nach geeigneten Flächen
Campingplatz für Stade: Gute Idee, doch ist sie umzusetzen?
Stades Wohnmobilplätze gehören zu den beliebtesten in Norddeutschland. Vor allem der "WoMo"-Platz am Schiffertor lockt scharenweise Wohnmobiltouristen an. Der Platz wird regelmäßig prämiert. Erst im Frühjahr kam er bei einer deutschlandweiten Umfrage unter Wohnmobilisten wieder auf Platz 1 - zum dritten Mal in Folge. Während die Hansestadt bei den Wohnmobilen in der obersten Liga spielt, sieht es in Sachen Camping mau aus. Stade verfügt über keinen einzigen Campingplatz. Das würde die SPD gern ändern wollen - und rennt mit diesem Vorschlag bei den Stader Touristikern offene Türen ein. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht.
Keine Übernachtungsmöglichkeit für kleines Geld
Hotels, Ferienwohnungen, der Wohnmobilplatz, eine Jugendherberge und sogar eine umgebaute Alsterschute: In Stade gibt es viele Möglichkeiten, als Urlauber eine Nacht zu verbringen. Doch für Reisenden mit ganz kleinem Budget - die SPD spricht von "preissensitiveren Menschen" - gibt es kein passendes Übernachtungsangebot. Auch wenn es in Stade reichlich Grün gibt und die Stadt von noch viel mehr Grün umgeben ist: Eine Möglichkeit, irgendwo kostengünstig sein Zelt aufzuschlagen, bietet die Schwingestadt nicht.
Attraktiv für Outdoor-Reisende
Die Genossen, die sich ja schon in ihrem Namen dem sozialen Gedanken verpflichtet haben, stört das gewaltig: Sie möchten, dass die Politik die Verwaltung beauftragt, die Einrichtung eines Campingplatzes in Stade oder Umgebung zu prüfen. Ein entsprechender Antrag wurde gestellt. Aber es geht nicht nur um die preiswerte Unterkunft. "Ein Campingplatz könnte sich besonders für Reisende eignen, die Natur- und Outdooraktivitäten schätzen", steht im Antrag.
Schwingewiesen kommen nicht infrage
Ein Prüfauftrag an die Verwaltung scheint aber überflüssig: Bei der Marketing- und Tourismusgesellschaft besteht laut Auskunft der Stadt schon seit Jahren der Wunsch, einen Campingplatz zu betreiben. Es wurden auch schon geeignete Flächen ins Auge fasst - idealerweise in der Nähe des Wohnmobilplatzes am Schiffertor, um mit einem Team beide Plätze bewirtschaften zu können. Doch die angrenzenden Flächen in den Schwingewiesen kommen offenbar nicht infrage, teils aus Gründen des Naturschutzes, teils aufgrund unlösbarer Probleme bei der Erschließung.
Landwirt als Campingplatzbetreiber?
Auch der Blick auf das übrige Stadtgebiet macht die Sache nicht leichter: Entweder steht der Naturschutz im Weg oder das Planungsrecht macht nicht mit. Das gilt insbesondere attraktive Flächen wie die Schwingeniederung oder die freie Landschaft südlich von Ottenbeck. Genutzt werden könnten womöglich Flächen im nordöstlichen Bereich. Doch wer will schon in der Nähe eines Industriegebietes campen? Noch nicht geprüft wurde eine Alternative zu einem städtischen Campingplatz: Vielleicht wäre ja ein Landwirt bereit, sich ein zweites Standbein zu schaffen, indem er auf einer seiner Wiesen einen Campingplatz anlegt.
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