Gibt es womöglich einen Corona-Hotspot in Stade?
Corona-Fall in Flüchtlingsunterkunft / Polizei wurde gerufen
jd. Stade. Als besonders heikel gelten Infektionsausbrüche in Gruppenquartieren, Seniorenwohnanlagen oder Flüchtlingsunterkünften. Letzteres ist jetzt in Stade der Fall: Am Montag wurde ein Flüchtling aus der Unterkunft im ehemaligen Stader Kreiswehrersatzamt positiv auf Corona getestet. Nach Angaben der Stadt, die Eigentümerin des Gebäudes ist, sind dort 65 Personen gemeldet. Der Landkreis veranlasste eine Testung aller Bewohner.
Doch so einfach konnte die Testung wohl nicht durchgeführt werden. Nur ein kleiner Teil der im früheren Behördenbau - er gehört jetzt der Stadt Stade - untergebrachten Personen wurde vor Ort angetroffen. Der Landkreis verhängte eine Quarantäne für alle Bewohner der Flüchtlingsunterkunft, in der nach Auskunft der Stadt auch vier Familien mit neun schulpflichtigen Kindern leben. Stader Schulen wurden darüber informiert, dass diese Kinder nicht unterrichtet werden dürfen.
Die Stadt verweist darauf, dass für die Überwachung der Quarantäne der Landkreis zuständig ist. Man habe die Versorgung mit Lebensmitteln und notwendigem Bedarf für das tägliche Leben im Rahmen der Amtshilfe übernommen und ein entsprechendes Angebot organisiert.
Unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln habe man die Bewohner über Unterstützungsangebote informiert, heißt es seitens der Stadt. Das weitere Pandemiegeschehen werde beobachtet. Man stimme sich eng mit dem Gesundheitsamt ab, um etwaige weitere Maßnahmen treffen zu können.
Nachdem in der Unterkunft sogar Polizei angerückt war, weil sich einige Bewohner offenbar in dem Gebäude "verschanzt" hatten, sollen mittlerweile die meisten dort gemeldeten Personen getestet worden sein.
Ein Ergebnis der Tests stand am Mittwochvormittag noch aus. Der Landkreis sah sich zudem nicht in der Lage, Fragen zu diesem Thema kurzfristig zu beantworten. Am Nachmittag soll es weitere Auskünfte geben.
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