Zwei Beispiele aus dem Landkreis Stade
Corona-Regeln in den Freibädern: Badespaß oder Badefrust?

Lysmina Mattern hat im Harsefelder Freibad alles im Blick. Gerade morgens ist die Zahl der Badegäste noch übersichtlich   | Foto: jd
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  • Lysmina Mattern hat im Harsefelder Freibad alles im Blick. Gerade morgens ist die Zahl der Badegäste noch übersichtlich
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(sla/jd). Sommer, Sonne, Freibadspaß - die Hitzewelle mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke hatte den Norden in den vergangenen Tagen fest im Griff. Was kann es da Erfrischenderes geben, als im Freibad ins kühle Nass abzutauchen? Doch wie läuft es dort? Ist es wirklich ein Badevergnügen oder wegen der Corona-Beschränkungen eher eine Quälerei? Das WOCHENBLATT hat bei zwei Freibädern im Landkreis nachgefragt.

Im kleinsten Freibad in der Region, dem Naturbad in Sauensiek, ist die Badewelt offenbar völlig in Ordnung. Die allermeisten hielten sich an die Regeln, berichtet Marina Suhr vom Freibad-Förderverein. Ansonsten werde Hausverbot erteilt. Rutsche und Liegewiese sind in Sauensiek geöffnet, Planschbecken und Umkleidekabinen bleiben geschlossen.

Das Naturbad in Sauensiek hat in den Ferien von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Morgens geht es dort noch relativ ruhig zu. Das ist für Anke Bayer die beste Zeit, in das unbeheizte Wasser zu gehen. Sie genieße es, wenn es noch nicht so voll sei - und um die Corona-Abstandsregelungen müsse sie sich dann auch keine Gedanken machen.

Einen neuen Fan hat das Naturbad in Vivian Gottsleben aus Bliedersdorf gefunden. Sie zieht einen Vergleich mit dem Horneburger Freibad: "Wegen der dortigen Zeitbegrenzung lohnt es sich nicht, wenn ich mit meinen drei Kindern zum Baden komme." Sie favorisiere jetzt das Sauensieker Bad, weil man dort den Tag bleiben könne. "Hier haben wir unbegrenztes Badevergnügen."

Christina Bremer und Sabine Hansdorf aus Buxtehude stören sich daran, dass die Liegewiesen in anderen Freibädern geschlossen sind. "Jetzt fahren wir immer nach Sauensiek. Hier können wir den ganzen Tag im Schatten liegen, während die Kinder baden."

Sich den ganzen Tag im Freibad aufhalten: Das ist in Harsefeld nicht möglich. Dort gibt es vier Zeitfenster. Morgens ab 6 Uhr ist für die Frühschwimmer geöffnet - bis 9.30 Uhr. Wie beim zweiten Block von 10 bis 13 Uhr gibt es beim Einlass keine Beschränkungen. "Unser Corona-bedingtes Limit von 250 Badegästen erreichen wir vormittags auch an den heißen Tagen nicht", sagt Freibad-Mitarbeiterin Lysmina Mattern.

Ganz anders sah das während der Hitzewelle an den Nachmittagen aus: "Wir hatten lange Schlangen vor der Kasse. Einige mussten warten, bis wieder Plätze frei wurden." Wer auf Nummer sicher gehen wollte, reservierte sich über ein Online-Portal vorab einen der beiden Nachmittagstermine. Die Termine waren zuletzt aber auf zwei Tage im Voraus ausgebucht. Das Kontingent für die Online-Buchungen umfasst 100 der 250 Plätze.

Im Harsefelder Freibad sind einige der Corona-Beschränkungen mittlerweile gelockert. "Unsere beiden Rutschen dürfen wieder genutzt werden. Sie sind im stündlichen Wechsel geöffnet", sagt Mattern. Noch gesperrt ist die komplette hintere Liegewiese. Auf der vorderen Wiese hat das Personal die Badegäste besser im Blick und kann bei Verstößen gegen die Abstandsregeln gleich eingreifen.

"Ansonsten herrscht hier weitgehende Normalität", so Mattern. "Sofern man denn in diesen Zeiten überhaupt von normalen Zuständen sprechen kann."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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