Damit die Saiten wieder klingen: Geigenbau-Meisterwerkstatt in Stade
Bei Constanze Bruns wird ein Stück Fichte zum Streichinstrument
tp. Stade. Wehmütig und leidend singt die Geige und gibt als kleinstes unter den Streichinstrumenten den Ton in Orchestern an. Weit vor dem Hörgenuss steht ein Stück Fichte. Eine, die aus einem schlichten Holzblock Violinen, Bratschen, Celli, Kontrabässe und Gamben herstellt, ist Constanze Bruns (38) aus Stade. In ihrer Werkstatt in der Altstadt baut, restauriert und repariert die Geigenbaumeisterin die Saiteninstrumente.
Häufig fallen ihr Dachbodenfunde in die Hände. Manchmal stehen Namen wie „Stradivari“ oder „Stainer“ auf den Etiketten. In den allermeisten Fällen benennen solche Schilder jedoch lediglich die Bauart im Stil dieser weltberühmter Geigenbaumeister.
Neben Familienstücken mit größerem ideellen als materiellen Wert setzte die erfahrene Handwerkerin in ihrer Karriere schon ein 5 Millionen Euro teures Cello aus Stiftungsbesitz und den „ziemlich kaputten“ Kontrabass eines Berufsmusikers instand.
Das Alter von Geigen wird von Laien übrigens häufig überschätzt, denn schon in früheren Generationen verliehen Geigenbauer ihren Instrumenten mit künstlichen Abnutzungsspuren ein betagtes Aussehen Das kostbarste echt-antike Stück, das Constanze Bruns wartete, war eine edle Violine der Geigenbauerdynastie Amati von 1591.
http://www.geigenbau-stade.de
Ein Leben mit Musik
(tp). Mit sieben Jahren begann Constanze Bruns Violine zu spielen. Als Kind besuchte sie die Geigenbauwerkstatt von Hubert Schnorr in Stade. Fasziniert von dem Handwerk, beschloss sie selbst Geigenbauerin zu werden. Mit 19 fing sie dort ihre Lehre an. Die Berufschule in Mittenwald sowie Meisterwerkstätten in Frankfurt und Hamburg waren weitere Stationen, bevor sie im Jahr 2007 ihre eigenen Werkstatt in Stade eröffnete.
Musik spielt auch in ihrer Freizeit eine große Rolle: Constanze Bruns ist Mitglied der Band „Thomstudio“.
http://www.thomstudio.de
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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