Zukunftswerkstatt zum Thema "Älter werden"
Damit Senioren im Kreis Stade lange fit und mobil bleiben

Bei der "Zukunftswerkstatt" haben Experten Projekte vorgestellt, bei denen es darum geht, Senioren so lange wie möglich ein selbstständiges Leben zu ermöglichen | Foto: Adobe Stock/ Lsantilli
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  • Bei der "Zukunftswerkstatt" haben Experten Projekte vorgestellt, bei denen es darum geht, Senioren so lange wie möglich ein selbstständiges Leben zu ermöglichen
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Das Thema „Älter werden“ lockte 150 Besucherinnen und Besucher zur vierten Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Zukunftswerkstatt Landkreis Stade“ ins Stader Kreishaus. Unter der Moderation von Landrat Kai Seefried tauschten sich die Teilnehmenden mit Expertinnen und Experten darüber aus, wie Digitalisierung und Vernetzung das Leben älterer Menschen erleichtern können. Ein zentrales Stichwort dabei: „Altersfreundliche Kommune“.

Demografische Herausforderungen und Chancen

Karin Haist von der Körber-Stiftung präsentierte beeindruckende demografische Zahlen: Bis 2035 werden in Deutschland rund 20 Millionen Menschen - und damit ein Viertel der Gesamtbevölkerung - über 65 Jahre alt sein. Sie betonte die Notwendigkeit einer neuen Alterspolitik, die vor allem auf kommunaler Ebene ansetzen müsse. Das Konzept der „Altersfreundlichen Stadt“, entwickelt von der Weltgesundheitsorganisation, könne dabei als Richtschnur dienen, um Themen wie Barrierefreiheit, Mobilität und generationengerechtes Wohnen voranzutreiben. Damit könne auch der Einsamkeit, die vor allem die über-75-Jährigen betreffe, vorgebeugt werden. Die Expertin lobte das Format des Austauschs: „Längst nicht jeder Landkreis widmet sich diesen Fragen so umfassend und innovativ“, sagte Haist mit Blick auf die „Zukunftswerkstatt“.

Die Veranstaltung im Stader Kreishaus stieß auf reges Interesse | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Bestehende Angebote im Landkreis Stade

Der Landkreis Stade beschäftigt sich bereits intensiv mit dem Thema. Das Amt für Soziales und Teilhabe widmet sich seit Jahren der Pflege und dem Älterwerden. Tanja von der Bey, stellvertretende Amtsleiterin, stellte den aktuellen Pflegebericht vor, der einen Anstieg der Pflegebedürftigen von 11.000 auf knapp 15.000 bis zum Jahr 2040 prognostiziert. Der Senioren- und Pflegestützpunkt, der laut Leiterin Sylvia Pankop im vergangenen Jahr mehr als 2.500 Beratungen durchführte, ist eine zentrale Anlaufstelle für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Die Qualifizierung von Ehrenamtlichen steht im Fokus der Arbeit, so werden Seniorenbegleiterinnen und -begleiter und Wohnraumberaterinnen und -berater ausgebildet sowie Seniorenbeiräte und -beratungsstellen unterstützt. Landrat Seefried kündigte an, sich für eine personelle Verstärkung dieser Einrichtung einzusetzen.

Landkreis Stade richtet Servicestelle für Ehrenamtliche ein

Innovative Ansätze und regionale Beispiele

Heike Clauss vom Verein „Barrierefrei leben“ aus Hamburg und Lars Jessen von DigiRehab aus Dänemark zeigten, wie praktische Hilfsmittel und digitale Prävention ältere Menschen unterstützen können, ihre Selbstständigkeit zu bewahren. DigiRehab ist dänischer Marktführer im Bereich der individuellen Prävention und Rehabilitation in der ambulanten Altenpflege. Das Unternehmen setzt auf Prävention – unterstützt von digitalen Tools. So könnten die älteren Menschen ihre Unabhängigkeit erhalten und ihren Gesundheitszustand stärken, das entlastet wiederum das Pflegesystem. Prof. Dr. Barbara Zimmermann von der Hochschule 21 warb für „pragmatische interprofessionelle Lösungen“, wie die Initiative „3.000 Schritte“, die Bewegung und sozialen Austausch kombiniert. Stadtteilzentren, Mehrgenerationenhäuser und Inklusionsprojekte könnten Anlaufstellen sein, um solche Angebote in die Fläche zu bringen.

 Landrat Kai Seefried (v.re.) mit den Expertinnen und Experten Melanie Philip, Prof. Dr. Barbara Zimmermann und Lars Jessen  | Foto: Landkreis Stade/Nina Dede
  • Landrat Kai Seefried (v.re.) mit den Expertinnen und Experten Melanie Philip, Prof. Dr. Barbara Zimmermann und Lars Jessen
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Auch im Kreis Stade: Steigende Mieten - zu wenig Wohnraum

Die Diskussionen während der Veranstaltung waren intensiv und zeigten das große Interesse am Thema. Viele der bestehenden Angebote waren den Besuchern zuvor nicht bekannt, sodass die „Zukunftswerkstatt“ auch zur Aufklärung beitrug. Landrat Seefried versprach, die zahlreichen Anregungen aufzugreifen. Er verwies auf die Zertifizierung des Landkreises als "kinderfreundliche Kommune". Analog dazu könne er sich "ein Engagement im Sinne einer ‚Altersfreundlichen Kommune‘ sehr gut vorstellen". 

Weitere Informationen und einen Mitschnitt der Veranstaltung finden Interessierte auf der Internetseite des Landkreises Stade: www.landkreis-stade.de.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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