Dem Hifi-Himmel ganz nah

Klang-Fetischist Tom Supper vor seiner Edel-Stereoanlage. HiFi-Bausteine und CDs fasst er nur mit Handschuhen an
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Leben für den perfekten Sound: Tom Supper (36) opfert sich für seine Edel-Stereoanlage auf

tp. Stade. Der Atem durchströmt sanft die Luftröhre der Sängerin, die Luft wird von den Stimmbändern in zarte Schwingungen versetzt, Lippen formen mit einem leisen Schmatzen ein Wort: Musik voller Intimität durchdringt den Raum - doch dies ist kein Live-Konzert, sondern die Leistung der wohl edelsten und mit mehr als 86.000 Euro zugleich teuersten Stereoanlage im Süden Hamburgs. Ihr Besitzer, Tom Supper (36) aus Stade führt eine Leben für den perfekten Sound.

Seit seiner Jugend strebt er danach, seine Lieblings CDs so authentisch und emotional wie möglich, wiederzugeben. "Brothers in Arms" von Dire Straits: Tom Supper will hören, wenn das Mark Knopflers Plektrum die Gitarristensaite berührt. "The Wall" von Pink Floyd: Roger Waters soll mit seinem Bass Mitten im Raum stehen.

Die Wohnung des Junggesellen ist eine Kathedrale des Klangs. Im Zentrum steht ein Turm aus dunkel verglasten, auf Speziallagern ruhenden Quadern: zwei Netzteile, ein Verstärker, ein silberner CD-Player. Ein Paar schwarz glänzender Boxen à 1.250 Watt, die auf Granit-Sockeln stehen, runden das göttliche Bild ab. Die Extrem-Tieftöner und mit Diamanten bestückte Hochtöner decken das menschliche Hörspektrum vom Erdbeben um 20 Hertz bis zum Grillenzirpen um 20.000 Hertz ab. "Das Beste, was der Markt hergibt", schwärmt Klang-Fetischist Tom Supper, der seine Anlage und auch die bis zu 200 Euro teuren Super-Audio-CDs nur mit Handschuhen anfasst.

Für seine Passion bringt der Fanatiker viele Opfer. Der Maschinenführer schiebt Extraschichten in der Fabrik, strich Auto und Urlaub. Nur so lässt sich das kostspielige Zubehör finanzieren. Zuletzt blätterte er für Kabel aus purem Silber 20.000 Euro auf den Tisch. Der Hersteller verspricht bei der Übertragung des elektrischen Klang-Impulses "100-prozentigen Elektronenfluss" dank einer Neuformatierung der kristallinen Struktur des Edelmetalls.

Tom Supper ist tief beeindruckt von dem "leibhaftigen" Klangerlebnis. Aus Dankbarkeit trat der "HiFi-Jünger" eine Pilger-Reise in sein persönliches Mekka an und fuhr drei Tage mit dem Rad in die 415 Kilometer entfernte HiFi-Manufaktur Schnerzinger in Dortmund, um den Entwickler Dirk Klocke für die klangliche Erleuchtung zu danken.

Auf seiner Reise in den HiFi-Himmel ist Tom Super noch nicht das Ziel erreicht: Noch bessere Silber-Kabelage muss her: Mit der geplanten Anschaffung wird der Gesamtwert seiner Super-Stereoanlage die 100.000 Euro-Schhallmauer durchbrechen. Liegt dahinter das Paradies?

www.schnerzinger.com

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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