Kein Platz für Gewalt
Deutliche Zeichen bei den Orange Days in Stade

Frauen des Soroptimist International Club Stade freuen sich gemeinsam mit Jacqueline Jugl (2. v. li., Gleichstellungsbeauftragte Hansestadt Stade) und Catherine Bartl (Mitte, Mädchenpädagogik Hansestadt Stade) über die gelungene gemeinsame Aktion zu den Orange Days | Foto: SI-Club Stade
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  • Frauen des Soroptimist International Club Stade freuen sich gemeinsam mit Jacqueline Jugl (2. v. li., Gleichstellungsbeauftragte Hansestadt Stade) und Catherine Bartl (Mitte, Mädchenpädagogik Hansestadt Stade) über die gelungene gemeinsame Aktion zu den Orange Days
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Der Stader Frauenservice-Club Soroptimist International (SI) sorgt mit einer Installation für Aufmerksamkeit und weist auf Hilfsangebote für Mädchen und Frauen in Stade hin. Dank der tatkräftigen Unterstützung des "offenen Mädchen*Treff" in der Jugendfreizeitstätte Alter Schlachthof konnte das kreative Projekt umgesetzt werden. „Jedes Jahr positionieren sich SI-Clubs weltweit während der Orange Days vom 25. November an für zwei Wochen gegen jegliche Art von Gewalt an Frauen“, erklärt Petra Müller, Präsidentin des Stader Clubs. „Das Erkennungszeichen der Solidarität mit den Opfern ist die Farbe Orange. Sie ist Symbol für Kraft und Widerstand und das verbindende Element der weltweiten Aktionen.“

Im Fokus der diesjährigen Kampagne vom SI-Club Stade stehe das Erkennen von versteckten Zeichen in einer toxischen Beziehung, so Barbara Wilms aus dem Vorstand. „In Kooperation mit Jacqueline Jugl, der Gleichstellungsbeauftragten Stadt Stade, und dem ‚Offenen Mädchen*Treff‘ im Alten Schlachthof ist dieses Projekt verwirklicht worden. Dafür haben wir Plakate in der Stadt verteilt. Auch in den Bussen der KVG sind diese zu sehen.“ Zudem werde die wichtige Aufklärungsarbeit mit dem Auslegen von Flyern und dem Weitergeben von Informationen vielerorts unterstützt, auch im Handel und der Gastronomie. Ziel sei es, „die Nummer des Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016) bekannt zu machen – eine kostenfreie, anonyme Hilfe, in allen Sprachen, Tag und Nacht.“

Erstmals erstellte das Bundeskriminalamt (BKA) ein Lagebild spezifisch für Straftaten gegen Frauen. Die Statistik verzeichnet in allen Bereichen wie Hass im Netz, Gewalt und Sexualdelikten einen Anstieg weiblicher Opfer. Laut den Daten von 2023 gab es 260.000 Fälle von häuslicher Gewalt. Das sind 25 Prozent mehr angezeigte Delikte als in den vorherigen Jahren.

„Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelphänomen“, sagt daher Petra Müller. „Jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren Partner getötet, jede vierte Frau erlebt in ihrem Leben mindestens einmal Gewalt in der Partnerschaft.“ Gewalt gegen Mädchen und Frauen dürfe auch im Landkreis Stade nicht unbeachtet bleiben. „Mit unserer Aktion weisen wir auf die Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort hin.“ Die orangefarbene Installation in der Großen Schmiedestraße führe hoffentlich zum "Hingucken" und "Nicht länger Wegschauen" und damit zu einem klaren „Nein! Zu Gewalt gegen Frauen.“

Landtagsabgeordnete Birgit Butter (CDU) fordert
Taten statt Worte

  • Betroffene vor häuslicher Gewalt konsequenter schützen
  • Hilfsangebote ausweiten
  • elektronische Fußfessel ermöglichen und Täter härter bestrafen

„Der schockierende Fall von häuslicher Gewalt mit tödlichem Ausgang in meiner Heimatstadt Buxtehude zeigt einmal mehr als deutlich: Wir müssen endlich Maßnahmen schaffen, um Betroffene vor häuslicher Gewalt besser zu schützen und sie auf dem Weg aus schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen“, fordert die Buxtehuder CDU-Landtagsabgeordnete und Innenpolitikerin Birgit Butter am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. „Der starke Anstieg an Delikten ist erschreckend und zeigt den dringenden Handlungsbedarf, nicht nur bei der Unterstützung von Opfern, auch die Täter müssen stärker ins Visier genommen werden“, so Butter weiter.

Der „Orange Day“ bzw. eine Aktionswoche mit Demonstrationen, Kundgebungen und orangefarbig beleuchteten öffentlichen Gebäuden als Zeichen gegen Gewalt an Frauen sei einerseits gut, um auf die erschreckenden Taten, die nahezu alltäglich geworden seien und auch in der Nachbarschaft passierten. Andererseits müsse hier die Politik schnellstmöglich agieren – Taten statt Worte, so Butter. 

„Als Innenpolitikerin geht es mir neben Hilfsangeboten für die Frauen vorrangig darum, die Täter mehr ins Visier zu nehmen. Wir müssen den Einsatz von elektronischen Fußfesseln im niedersächsischen Polizeirecht verankern, um so einen konsequenten Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt schnell möglich zu machen. Denn auch wenn tatverdächtigen Personen gerichtliche Näherungs- und Kontaktverbote auferlegt werden, sind viele gefährdete Frauen immer noch nicht sicher. Denn immer häufiger werden die gerichtlich verhängten Auflagen missachtet und einfach ignoriert. Die bisherigen Maßnahmen wirken also nicht und die Betroffenen leiden weiter. Wir brauchen – so habe ich es auch im Novemberplenum des Niedersächsischen Landtages gefordert – eine präventivpolizeiliche Befugnisnorm und zwar schnellstmöglich. Wir werden der Landesregierung gern behilflich sein, um die elektronische Fußfessel im Niedersächsischen Polizei – und Ordnungsbehördengesetz (NPOG) zu verankern, um unserem Schutzauftrag gerecht zu werden. Ein besserer Schutz vor häuslicher Gewalt in Niedersachsen ist machbar!“, so die Landtagsabgeordnete.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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