Die ganze Welt trägt ihre Socken: "Mimi" strickt für Seefahrer
lt. Stade. Mit den Wollfäden, die Wilhelmine Wichers (90) in ihrem Leben schon zu Socken, Mützen und Schals verarbeitet hat, ließe sich die Erde wohl mehrfach umwickeln. Das Haus der rüstigen "Mimi" aus Stade-Bützfleth ist täglich vom Klang klappernder Stricknadeln erfüllt, die unerlässlich bunte, warme Kleidungsstücke produzieren.
Getragen werden "Mimis" Sachen in der ganzen Welt, denn die agile Rentnerin strickt ehrenamtlich für die Kirchengemeinde in Bützfleth und die Stader Seemannsmission. Etwa einmal im Monat ist eine große Tüte voll, die an Seefahrer aus aller Welt verteilt wird.
"Die Sachen sind sehr beliebt und schnell vergriffen", sagt Seemannsdiakonin Kerstin Schefe. Sie ist dankbar, dass es fleißige Strickerinnen wie "Mimi" gibt, die mit ihrem Hobby anderen etwas Gutes tun. So wird die Seemannsmission auch vom Strickclub Nadelstärke 10 aus Freiburg und dem DRK-Strickkreis in Stade unterstützt.
"Ich stricke einfach gern", sagt "Mimi", die das Handarbeiten als Kind noch hasste. Inzwischen vergehen leicht vier bis fünf Stunden am Abend, wenn "Mimi" in ihrem Element ist. Ungefähr zwei Tage braucht sie für eine Socke. Die Wolle kauft sie selbst ein oder bekommt sie von der Seemannsmission zur Verfügung gestellt.
"Am liebsten arbeite ich mit dicker Wolle", sagt "Mimi". "Das schafft einfach mehr."
Die Seemannsmission freut sich über Wollspenden oder um warme Kleiderspenden (vor allem Jacken und Pullover). Außerdem bittet der Stader Seemannsclub "Oase" um Geldspenden für die Aktion "Weihnachten am Ohr". Von dem Geld werden Telefonkarten gekauft, die an den Weihnachtstagen an die Seefahrer verschenkt werden, damit diese ihre Freunde und Familien anrufen können.
www.buetzfleth.de/oase
Redakteur:Lena Stehr |
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