Die "Goldene Stadt" Stade
Giebelzier an den schönen Altstadtfassaden stammt von Karl-Arnold Hildebrandt
tp. Stade. Ringt Stade der tschechischen Hauptstadt Prag bald den Title "Goldene Stadt" ab? Wenn es so weit kommt, ist dies zum Großteil der Verdienst von Malermeister und Restaurator Karl-Arnold Hildebrandt (73). Der versierte Handwerker ist Spezialist für Vergoldung. In Stade hat er rund zwei Dutzend Altstadthäuser mit dekorativem Blattgold verschönert.
Die Kunstfertigkeit, Gebäude und Figuren mit Gold zu verzieren, erlernte Hildebrandt in Venedig. Wichtige Arbeitsschritte beim Vergolden: Untergrund reinigen, Haftgrund und gelben Vergoldungs-Grund auftragen. Der Spezial-Klebstoff muss zwölf Stunden an der frischen Luft trocknen, erst dann darf das 24-karätige Blattgold mit einem Pinsel aus feinen Dachs-Haaren aufgetragen werden. Die hauchdünnen Folien bezieht Hildebrandt von einem Hersteller aus Fürth.
Karl-Arnold Hildebrandt hat unter anderem die Jahreszahl "Anno 1667" an der Stader Rathausfassade sowie das Trauzimmer im Rathaus vergoldet, außerdem den glänzenden Löwen der "Löwen-Apotheke", die gelb schillernden Sonnen am prunkvollen Fachwerk des Traufenhauses von 1590 sowie den Giebelschmuck an der Traditions-Gatststätte "Knechthausen" und am Senatorenhaus.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters - Karl Arnold Hildebrandt steigt immer noch gerne aufs Baugerüst - "allerdings nur für Spezialaufträge", sagt der Senior Handwerker. Bislang hatte Hildebrandt immer gut zu tun - auch außerhalb der Stadt Stade. Die Goldverzierungen der Altläder Kirchen und die Vergoldung der Kirchenorgel in Fredenbeck gehen ebenfalls auf sein Konto.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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