Disco-Touren werden teurer
Hoher Reinigungsaufwand: Stader KVG erhöht Fahrpreise
jd. Stade. Abends sicher zur Disco und in der Nacht wieder sicher zurück: Das bieten die Disco-Busse, die jeden Samstag quer durch den Landkreis Stade zur Party-Location "ta-töff" in Bevern (Kreis Rotenburg) fahren. Im Jahr 2001 ist der erste Disco-Bus gestartet, mittlerweile hat die KVG als Betreiber vier Busse im Einsatz, die im Schnitt 150 Partygänger pro Abend transportieren. Im Fahrpreis von 8 bis 10 Euro ist der Eintritt bereits enthalten. Ein tolles Angebot - gerade für Jugendliche, die knapp bei Kasse sind. Doch im neuen Jahr müssen die jungen Fahrgäste tiefer in die Tasche greifen. Die KVG hat die Fahrpreise um 40 Prozent erhöht.
Sie heißen Nightliner, Nightdriver, Nightcruiser und Nightfighter: Die vier Disco-Busse der KVG, mit denen sich die jungen Leute auf Partytour begeben. Startpunkte sind Freiburg, Bützfleth, Stade und Buxtehude. Abfahrt ist gegen kurz nach neun, die Fahrzeit beträgt rund eindreiviertel Stunden. Das passt, denn deutlich vor elf in der Disco aufzuschlagen, ist einfach nur uncool. Unterwegs wird in jedem Dorf haltgemacht, um die Nachtschwärmer aufzusammeln. In der Frühe gegen vier Uhr, wenn der DJ die Bässe so langsam herunterdreht, geht es wieder retour.
Ein tolles Angebot, finden nicht nur die Jugendlichen, die keinen fahrbaren Untersatz besitzen. Auch viele Eltern sind begeistert. Sie können sich ruhigen Gewissens schlafen legen. Ihre Kinder sind eben nicht darauf angewiesen, sich zu angetrunkenen oder leichtsinnigen Rasern ins Auto setzen, die mit einem riskanten Fahrstil womöglich noch weibliche Mitfahrer beeindrucken wollen.
Dieses freiwillige Angebot wird für die KVG aber immer mehr zum Ärgernis: "Wir müssen die Fahrpreise anheben, weil die Disco-Busse wesentlich höhere Reparatur- und Reinigungskosten verursachen als unsere normalen Linienbusse", sagt KVG-Pressesprecher Oliver Blau. Gerade der Aufwand für die Säuberung der Busse nach den Disco-Fahrten habe sich deutlich erhöht. Auch mutwillige Sachbeschädigung komme immer häufiger vor, so Blau: "Unsere Busfahrer konzentrieren sich auf die Straße und bekommen gar nicht mit, was sich hinten im Bus abspielt."
Laut Blau will die KVG dieses Jahr abwarten und schauen, inwieweit ein Teil der zusätzlichen Kosten durch die höheren Einnahmen gedeckt werden. Die Alternative sei, den Betrieb der Disco-Busse einzustellen, so Blau. Das komme aber nur als allerletzter Schritt in Frage: "Es wäre doch ärgerlich, wenn ein Teil der Jugendlichen aus dem Landkreis Stade wegen ein paar schwarzer Schafe nicht mehr zur Disco kommt."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.