Leser reagieren auf WOCHENBLATT-Bericht
Doch mehr Müll in Stade
jab. Stade. Positiv war der Eindruck, den das WOCHENBLATT von der Stadt Stade erhielt, als es hieß: "Wie vermüllt ist Stade?" Doch der Schein trügt. Das zeigten die Reaktionen der Leser auf den Aufruf, ob besonders verdreckte Bereiche übersehen wurden. Dabei war vor allem den Anwohnern der Stader Ortschaften der zahlreiche Unrat ein Dorn im Auge.
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch anscheinend ist das noch nicht bei allen angekommen - vor allem bei den Besuchern der Fast-Food-Ketten in Stade. Nach dem schnellen Genuss folgt oftmals die noch schnellere Entsorgung aus dem Autofenster. Doch die Einwegverpackungen und To-go-Becher lösen sich nicht in Luft auf. An den einschlägigen Straßen rund um die Systemgastronomie sammelt sich der Abfall.
Tüten und Kartons stapeln sich im Mühlenweg an den Containern in Bützfleth. Dass hier eigentlich nur Altglas und Altpapier sowie Kleidung entsorgt bzw. gespendet werden kann, scheint einige Anwohner nicht zu interessieren. Anders ist es nicht zu erklären, dass hier Windeln, Essensreste und Verpackungsmüll durcheinander vor den Entsorgungsbehältern liegen. Nicht nur, dass dieses Verhalten Ratten anzieht, es stinkt - im wahrsten Sinne des Wortes - zum Himmel. Aufmerksam machte darauf Hans-Otto Köser. Auf seinen Fotos war neben Teppichen sogar noch ein alter Geschirrspüler zu sehen, der inklusive der Verpackung des neuen Modells hier her gebracht wurde.
In Wiepenkathen am dortigen Discounter liegen seit mehr als einem Monat die Reste der Silvesternacht. Auch jede Menge Verpackungsmüll und Schnapsflaschen liegen hinter der Sitzgelegenheit verstreut im Gebüsch. Verantwortlich sieht sich hier anscheinend niemand. Dr. Bernd Hohendorff gab an, dass er selbst fast täglich eine Tüte bei seinen Spaziergängen in und um die Ortschaft dabeihabe, um herumliegenden Müll zu beseitigen - auf eigene Kosten.
Auch in den umliegenden Waldstücken stößt er immer wieder auf Wildmüll. Nahezu regelmäßig liegt hier Sperrmüll. Auch Waschmaschinen, Säcke mit Batterien, original verpackte Lebensmittel, sogar eine tote, in Plastiktüten eingepackte Stockente habe Hohendorff schon gesehen.
Wer wie Klaus-Dieter Litteck mit dem Hund oder Fahrrad unterwegs ist, bekommt in der Natur ebenfalls die ein oder andere Müllsünde zu Gesicht. Dass allerdings Wildmüll rund zwei Jahre liegen bleibt, lässt einen nur den Kopf schütteln. Mit dem Smartphone festgehalten werden konnte so ein Zustand von ihm in der Rudolf-Diesel-Straße. Schon 2018 lagen hier blaue Säcke mit Unrat. Auch 2020 sind sie noch an Ort und Stelle - zwar mit viel Laub bedeckt und überwuchert, aber noch kein Stück verwittert.
Das WOCHENBLATT fragte bei der Stadt Stade nach, was mit solchen Müllecken passiert. Die Stadt weist darauf hin, dass sich Bürger, die solche vermüllten Ecken entdecken, an die Kommunalen Betriebe Stade (KBS) unter der Telefonnummer 04141-401-391 wenden können. Dann werde für den konkreten Fall geprüft, wer für die Entsorgung zuständig ist, was im Normallfall der Besitzer des Grundstückes ist. Auf städtischen Grundstücken nimmt also die KBS die Reinigung vor. Das gleiche Prozedere kommt entlang der B73 zum Einsatz. Im näheren Umfeld von Fast-Food-Ketten gab es laut Angabe der Stadt bereits Müllsammelaktionen. Doch eine konkrete rechtliche Verpflichtung hierzu gebe es nicht. Hier bleibt wohl nur, an die Besucher der Schnellrestaurants zu appellieren, ihren Müll zuhause in die richtige Tonne zu werfen und nicht einfach in die Natur.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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