Neue Technik bei Geschwindigkeitsüberwachung
Druck auf Raser im Landkreis Stade erhöht
jab. Landkreis. Im vergangenen Jahr waren rund 44.000 Fahrer mit ihrem Fahrzeug zu schnell unterwegs und wurden von den Blitzern im Landkreis Stade erwischt. Den Rekord bei der Geschwindigkeitsüberschreitung erzielte dabei ein Autofahrer, der mit 178 km/h auf der Bundesstraße 73 fuhr. Und das, obwohl dort nur 70 km/h erlaubt sind. Damit in Zukunft noch mehr Raser ins Netz gehen, setzt der Landkreis verstärkt auf moderne Technik, wie die sogenannten Lasertower.
Der Landkreis setzt auch weiterhin auf Kontrollen. Landrat Michael Roesberg stellt allerdings klar: „Nicht jeder, der etwas zu schnell fährt, ist ein Raser. Wir werden aber nicht hinnehmen, dass einige rücksichtslose Autofahrer das Leben anderer Menschen gefährden.“ Daher investiert der Landkreis Stade in diesem Jahr erneut 200.000 Euro in neue Blitzertechnik.
Gemeinsam mit der Polizeiinspektion Stade und der Verkehrsunfallkommission werde darüber nachgedacht, wie gegen Raser noch effizienter und zuverlässiger vorgegangen werden kann, erklärt Landrat Roesberg. So sollen beispielsweise in diesem Jahr zwei weitere stationäre Anlagen mit Lasertowern ausgerüstet werden. Dadurch wird ein Umfahren der Kontrollstelle über die Gegenfahrbahn unmöglich gemacht. Bisher gibt es zwölf fest installierte Anlagen im Landkreis. Diese haben 2018 rund 23.000 Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit registriert. Die Zahl entspricht der Hälfte aller Geschwindigkeitssünder, die Übrigen wurden von den mobilen Blitzern überführt.
Im Landkreis passierten 2019 13,8 Millionen Fahrzeuge die Geschwindigkeitskontrollen des Straßenverkehrsamtes. Die Zahl der auffälligen Fahrer lag hier nur bei 0,3 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken - von 49.000 auf knapp 44.000. Die Gründe dafür sind schwer auszumachen. Die abschreckende Wirkung der immer besseren Überwachungstechnik könnte eine Möglichkeit sein. Die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen gab es im Juli mit 5.085, die wenigsten im November mit 2.646.
Gemessen wurde vor allem an Straßen im Alten Land, da hier einige Strecken durch beispielsweise Baustellen in Jork und Dammhausen stärker frequentiert wurden. Auch auf den Umleitungs- und Ausweichstrecken wie bei der Vollsperrung der K1 in Fredenbeck und der B74 zwischen Bremervörde und Elm kamen die Messgeräte verstärkt zum Einsatz. Zum Schulbeginn im Sommer kontrollierten die Beamten verstärkt vor Schulen und Kindergärten.
Insgesamt verschickte das Rechtsamt des Landkreises 2019 Bußgeldbescheide in Höhe von 1,4 Millionen Euro, rund 100.000 Euro weniger als 2018 und ganze 900.000 Euro weniger als noch 2010, als die Zahl der erwischten Tempo-Sünder noch bei 55.000 lag. Verdoppelt wurde das Bußgeld in 120 Verfahren, da hier von einer "vorsätzlichen Geschwindigkeitsüberschreitung" ausgegangen wurde. Das ist dann der Fall, wenn die erlaubte Geschwindigkeit um 40 Prozent überschritten wurde oder es Bilder bzw. Zeugen dafür gibt, dass absichtlich zu schnell gefahren wurde.
Polizei meldet mehr Verstöße
(jab). Die Zahl der erwischten Temposünder sind beim Landkreis zwar gesunken, bei den Kontrollen durch die Polizei hingegen sind 2019 mehr Raser ins Netz gegangen. Waren 2018 noch 1.338 Fahrer zu schnell unterwegs, waren es im vergangenen Jahr 1.612. 2018 erhielten so 412 Fahrer einen Bußgeldbescheid mit Punkten in Flensburg und 69 sogar ein Fahrverbot. Bei 492 Geschwindigkeitsüberschreitungen wurde 2019 ein Bußgeld verhängt und 77 Fahrer gingen für mindestens einen Monat zu Fuß. Den Grund für die leicht gestiegenen Zahlen sieht der Pressesprecher der Polizei, Rainer Bohmbach, in den vermehrten Kontrollen seitens der Polizei, wodurch auch mehr Raser erwischt wurden.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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