Eindruck der "Verwüstung" in Stade
Radikal anmutende Bauarbeiten am Regenrückhaltebecken im Stadtteil Ottenbeck dienen der Sicherheit / Betreiber haftet
tp. Stade. Empört reagiert eine WOCHENBLATT-Leserin* auf die von ihr als "Verwüstung" wahrgenommenen Arbeiten zum Umbau eines Schutzwalls am Rückhaltebecken in Stade-Ottenbeck. Auf WOCHENBLATT-Nachfrage gibt Christoph Born, Chef der Stadtwerke Stade, die Eigentümer des Regenreservoirs sind, Sicherheitsgründe für die Maßnahme an.
Der Wall werde vermutlich die Neugier spielender Kinder erst richtig wecken, gibt die aufgebrachte Leserin zu bedenken. "Fällt jemand ins Wasser, ist das hinter dem Wall schlechter zu erkennen, als wenn das Rückhaltebecken - ohne Wall - von Fußgängern eingesehen werden kann", sagt sie. Und: "Hier wurde eine Idylle mit über Jahre entwickelter Flora und Fauna für irgend ein komisches Sicherheitsdenken geopfert. Gleichzeitig hat wieder ein rabiater Rückschnitt im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet stattgefunden."
Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Born räumt ein, er könne die Reaktion der Leserin verstehen, da der Eingriff, bei dem mit schwerem Gerät die Böschungsneigung gesenkt und dazu ein flacherer Sandwall aufgeschüttet wurde, deutliche Spuren in der Landschaft hinterließ. Doch zwischenzeitlich sei neues Grün gesät worden, das bald nachwachse.
Hintergrund der Maßnahme: Die Stadtwerke Stade ließen sämtliche ihrer Regenrückhaltebecken von einem Experten hinsichtlich ihrer Sicherheit begutachten. Im Fall des Gewässers am Kurt-Tucholsky-Weg in Ottenbeck sei wegen seiner Tiefe von mehr als 40 Zentimetern, bei der Ertrinkungsgefahr herrsche, eine Umzäunung oder eine Abflachung des Walls empfohlen worden, sodass sich Personen im Falle eines Sturzes selbst aus dem Teich retten könnten. Für Personenschäden hafte der Betreiber der technischen Anlage, erklärt Born weiter. Der Stadtwerke-Chef bietet der Leserin zudem ein erklärendes Gespräch an.
*Name der Red. bekannt
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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