Umgesetzt statt gefällt
Eine Elf-Meter-Stieleiche zieht in Stade um
jab. Stade. Umpflanzen statt fällen war die Devise von Stades Baumkontrolleur Ralf von Holt, als es darum ging, Platz für eine neue Streuguthalle der Kommunalen Betriebe Stade (KBS) zu schaffen. Sechs Bäume mussten weichen, doch den Baumfreunden war es eine Herzensangelegenheit, diese zu erhalten.
„Schon frühzeitig vor Baubeginn haben wir gemeinsam mit der Gebäudewirtschaft und der Abteilung Planung und Umwelt überlegt, wie wir die Bäume auf dem Areal erhalten können“, berichtet Steffen Martin, Technischer Leiter bei den KBS. Da kam die Idee auf, dass die Bäume doch auch einfach an anderer Stelle weiterwachsen und gedeihen könnten. So wurden kurzerhand die Umzugspläne geschmiedet.
An neuen Standorten weiterwachsen
Mittlerweile stehen die Bäume am Bockhorster Weg sowie Abenteuerspielplatz im Altländer Viertel. Dort hatten die Stürme der vergangenen Jahre ihre Spuren hinterlassen und viele Gehölze beschädigt. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
„Die Idee der KBS haben wir für sehr gut befunden und die Maßnahme gern begleitet und finanziert. Wir hoffen nun darauf, dass die Bäume an ihren neuen Standorten gut anwachsen“, sagt Jens Bossen, Leiter der Abteilung Planung und Umwelt. Damit sollte auch von Seiten der Stadt ein Zeichen gesetzt werden, dass bei Baumaßnahmen Bäume nicht zwingend gefällt werden müssen, sondern auch andere Lösungswege berücksichtigt werden.
Unterstützung gab es von einem ortsansässigen Unternehmen in Form von schwerem Gerät. Denn der Transport der sechs Bäume – darunter eine elf Meter hohe und rund vier Tonnen schwere Stieleiche – stellte eine Herausforderung dar. Mit Unterstützung der Kollegen haben die "Umzugshelfer" aber alles gut geschafft. „Mit dabei war übrigens auch unser Lehrling. Die Aktion war sicher ein Highlight in seiner Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau“, sagt Baumkontrolleur Ralf von Holt. Neben der Stieleiche stehen nun auch zwei rund fünf Meter hohe Mehlbeeren, eine sieben Meter hohe Linde und zwei sieben Meter hohe Hainbuchen an ihrem neuen Standort. „Nun kümmern sich die Kommunalen Betriebe um die Bäume und wässern sie, damit sie gut anwachsen“, so Steffen.
Neue Heimat für Vögel und Fledermäuse
Wegen einer Baumaßnahme sind in Stade nicht nur Bäume umgezogen. Für das Wohngebiet Benedixland benötigten auch Vögel und Fledermäuse ein neues Zuhause. Denn dort mussten Bäume gefällt werden, die zuvor als Lebensraum dienten. Angrenzend an das Wohngebiet befindet sich im östlichen Bereich eine Kompensationsfläche u.a. mit Gehölzen und Gräben. Nördlich und südlich davon wurden bereits im Februar Nistkästen und Fledermausreviere eingerichtet, sodass vor allem Stare und Grauschnäpper sowie verschiedene Fledermausarten dort ein neues Zuhause finden können.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.