Stader Freibad
Eintritt bleibt teuer: Eine Million Euro Mehrkosten

5,50 Euro müssen Erwachsene seit Juni im Solemio in Stade zahlen | Foto: Adobe Stock/elmar gubisch/Claudio Divizia
  • 5,50 Euro müssen Erwachsene seit Juni im Solemio in Stade zahlen
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sv. Stade. Eine Senkung der erhöhten Bäderpreise? Antrag abgelehnt, wurde am vergangenen Montagabend mehrstimmig im Stader Rat beschlossen. Nachdem das WOCHENBLATT Ende Juni über die happige Preiserhöhung im Stader Freibad berichtet hatte (von 3,50 auf 5,50 Euro für Erwachsene und von 2 auf 3 Euro für Kinder), reagierten die Grünen und Linken mit Eilanträgen im Finanzausschuss und im Rat, um eine Senkung zu erreichen. Das wurde von CDU und SPD mehrheitlich abgelehnt. Der Grund: Es sei Aufgabe des Aufsichtsrats der Stader Bädergesellschaft, über die Preise zu entscheiden, und nicht die des Rates.

"Dann braucht man theoretisch auch keinen Aufsichtsrat mehr, wenn derlei Entscheidungen im Rat diskutiert werden", sagt Daniel Friedl, Mitglied im Aufsichtsrat sowie im Stadtrat (CDU). Den Antrag von Linken und Grünen setzt er mit einem Misstrauensvotum gleich. So seien beim ersten Eilantrag im Finanzausschuss nur zwei Aufsichtsratsmitglieder anwesend gewesen. Er hätte sich eine ganz andere Vorgehensweise gewünscht. "Der Aufsichtsrat hätte direkt angesprochen werden müssen. Jedes der Aufsichtsratsmitglieder hätte dann die Möglichkeit gehabt, sofort eine Sondersitzung einzuberufen, um dieses Thema direkt zu besprechen."

Mehrkosten müssen gedeckt werden

Trotz der Ablehnung der Anträge macht Friedl deutlich: "Wir sind keineswegs gegen die Preissenkungen per se, schließlich verstehen wir die Beweggründe dahinter." Wegen der steigenden Energiekosten rechnet der Aufsichtsrat jedoch mit zusätzlichen Mehrkosten von rund einer Million Euro in diesem Jahr. Konfrontiert mit dieser Zahl, habe der Aufsichtsrat zwei Möglichkeiten debattiert: die Schließung des Freibads oder die Preiserhöhung.

Um zumindest die Hälfte dieser Mehrkosten zu decken, habe der Aufsichtsrat mit einer Temperatursenkung von zwei Grad (230.000 Euro Ersparnis) und erhöhten Eintrittspreisen reagiert (300.000 Euro Ersparnis).
"Schon im Jahr 2019 wurde jeder Besucher von uns mit 9,50 Euro bezuschusst", sagt Friedl. "Ohne unsere Gegenmaßnahmen würden wir in diesem Jahr mit derselben Besucherzahl bei 19 Euro landen. Jetzt rechnen wir mit 14 Euro." Erwähnenswert sei zudem, dass es im "Solemio" schon seit 2017 keine Preiserhöhung mehr gegeben habe, sagt Friedl. Außerdem bestehe die Möglichkeit, sich preisgünstiger mit einer 30er-Karte einzudecken, um wieder nur zwei Euro pro Besuch zu zahlen.

Zum Vorwurf der Linken, die Bädergesellschaft hätte wie andere Bäder auch Solarabsorber (Wasser wird in schwarzen Matten/Schläuchen von der Sonne aufgewärmt) auf dem Dach anbringen können, um so zwei Grad Wassertemperatur einzusparen, sagt Friedl: "Wir haben uns aufgrund der Dachstatik vor zwei Jahren für eine Photovoltaik-Anlage entschieden. Das war damals wirtschaftlicher." Solar-absorber und andere energieeinsparende Maßnahmen würden bereits diskutiert. Eine solche Investition würde sich aber nur im Rahmen einer kompletten Badrenovierung anbieten.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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