Notfallversorgung hat immer Priorität
Elbe Kliniken von Personalausfällen betroffen

Die Personalplanung an den Elbe Kliniken ist zurzeit eine tägliche Herausforderung, weil viele Mitarbeitende krank sind | Foto: jd
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"Durch die Personalausfälle müssen wir täglich neu planen", sagt Siegfried Ristau, Geschäftsführer der Elbe Kliniken Stade-Buxtehude. Die Corona-, Erkältungs- und Grippewelle führt dazu, dass mitunter mehr als 20 Prozent der Mitarbeitenden ausfallen - quer durch alle Bereiche von der Pflege bis zur Ärzteschaft. Hinzu kommt eine anhaltend hohe Belastung durch Patientinnen und Patienten mit COVID-19, die unter höchsten Schutzvorkehrungen behandelt werden müssen. Sechs Prozent alle Patienten (60 Fälle) in den Elbe Kliniken sind positiv auf Corona getestet worden. Bei Dreiviertel von ihnen sei das aber nicht der Grund für den Klinikauftenthalt, sondern eine Begleiterscheinung. "Die Auswirkungen der Pandemie sind wieder verstärkt zu spüren", sagt Ristau.

Sorgen bereiten derzeit nicht schwere Corona-Fälle auf den Stationen, sondern die massiven Personalausfälle. Direkte Folge: Die Anzahl der betreibbaren Betten musste reduziert werden, so der Geschäftsführer. Das sind rund 15 Prozent, die freibleiben müssen. Alle Stationen könnten zurzeit aber noch betrieben werden.

Züge fahren nicht und Briefkästen bleiben leer

Die Notfallversorgung sei nicht von Einschränkungen betroffen. Das führt aber aufgrund der krankheitsbedingten Ausfälle dazu, dass geplante Eingriffe verschoben werden müssen. "Zum Leidwesen von Menschen, die darauf warten", sagt Siegfried Ristau. Die Elbe Kliniken hätten aber keine andere Wahl -so wie andere Krankenhäuser auch - "denn die Kapazitäten zur Versorgung der Notfälle müssen wir aufrecht erhalten."

Was sich zumindest nach einer vorübergehen praktikablen Lösung anhört, beschert den Elbe Kliniken auf Umwegen dennoch massive Probleme: Wenn weniger Betten betrieben werden, sinken die Einnahmen. "Der Gesetzgeber zahle keine Corona-Ausgleiche mehr, obwohl die tatsächlichen Einschränkungen weiterhin massiv sind.

Die Einnahmepauschalen sind in diesem Jahr um 2,3 Prozent gestiegen. Auf der anderen Seite, das rechnet Siegfried Ristau dagegen, stehen Preissteigerungen von acht Prozent und mehr. "Wenn es nicht bald ausreichende Hilfspakete gibt, schaut es düster aus", prognostiziert der Geschäftsführer. Ristau, der auch Vorsitzender des Verbandes der Krankenhausdirektoren in Niedersachsen und Bremen ist, fordert die Politik daher umgehend zum Handeln auf.

Maske zu tragen ist weiterhin sinnvoll

Inwieweit sich die Covid-Situation im Herbst und Winter verschärft, lässt sich derzeit nicht vorhersagen. Doch „sicher ist, dass das richtige Tragen einer FFP2-Maske in Situationen, in denen die Ansteckungsgefahr groß ist, sehr gut vor einer Ansteckung schützt“, erklärt Privatdozent Dr. Sebastian Philipp, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie und Intensivmedizin sowie Ärztlicher Direktor am Elbe Klinikum Stade. „Das kann beim Einkaufen, beim Konzert oder auf dem Wochenmarkt sein. Eben überall dort, wo viele Menschen länger näher zusammenkommen“, ergänzt der Mediziner und empfiehlt: „So lange die Quarantäne-Pflichten gelten, sollten wir zum Schutze der kritischen Infrastruktur aber auch des eigenen Arbeitgebers vermehrt zum Corona-Test und zur Maske greifen.“

Was dem Chefarzt derzeit über Covid-19 hinaus häufig begegnet, sind Fälle von Influenza und Noroviren. Der Grund: Durch die lange Phase der Maskenpflicht und der starken Hygienevorkehrungen hat das Immunsystem vieles „verlernt“. Nun kann der Körper nicht mehr so erfolgreich Bakterien und Viren bekämpfen. Auch aus diesem Grund empfiehlt es sich, zumindest bei großen Menschenansammlungen eine Maske zu tragen, um das Immunsystem nicht sofort zu überfordern und langsam wieder an eine Vielzahl von Bakterien und Viren zu gewöhnen.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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