Eltern stehen am Limit
Stader Familien fordern bessere Kinderbetreuung während des Kita-Streiks
sb. Stade. Enttäuscht und frustriert zeigten sich rund 30 Mütter und Väter am Freitagmorgen vor dem Stader Rathaus. Ursprünglich hatten sie einen Gesprächstermin mit Bürgermeisterin Silvia Nieber und dem Ersten Stadtrat Dirk Kraska und wollten mit ihnen über ihre Probleme während des seit zwei Wochen andauernden Kita-Streiks reden. Doch weil sich ohne Absprache Vertreter der Gewerkschaft Verdi an den Termin ranhängten, ließ Verwaltungs-Chefin Nieber den Termin platzen. "Mit uns wollte man reden, mit der Gewerkschaft nicht", sagt Joanna Witt, Elternvertreterin der Stader Kindertagesstätte (Kita) Beethovenstraße. Die Eltern hätten Verständnich für die Erzieherinnen, seien jedoch wütend auf die Gewerkschaft. "Wir hätten dieses Forum so dringend gebraucht."
Die Stader Familien mit Kindergarten- und Krippenkindern seien inzwischen am Limit angekommen. "Urlaubs- und Familienboni bei unseren Arbeitgebern sind aufgebraucht, wir wissen nicht mehr, wohin mit unseren Kindern", sagt Joanna Witt. Zwar gebe es eine Notbetreuung in der Kita Beethovenstraße. Doch es fehle die Verlässlichkeit bezüglich Betrieb und Öffnungszeiten. Den Kindern fehle zudem die gewohnte Umgebung und der übliche Tagesablauf. Insbesondere für die Kleinsten sei die Situation nur schwer zu ertragen.
Die Eltern fordern von der Verwaltung, sich mit der Gewerkschaft zu einigen und die Streiksituation zügig zu beenden. Zudem wünschen sich die Familien, dass die Stadt tagesaktuell auf ihrer Homepage mitteilt, ob und zu welchen Uhrzeiten die Kitas geöffnet haben. Noch besser wäre, wenn auch die bestreikten Kitas ihre Türen öffnen könnten, damit die Eltern die Betreuung in den Räumen übernehmen können. Zudem gelte der Notdienst nicht für Kinder mit Integrationsbedarf - eine zusätzliche Belastung für diese Familien. Letztendlich bestehe auch Gesprächsbedarf bezüglich der trotz Streik gezahlten Kindergarten-Gebühren und des Essensgeld. "Das wollen wir zurück", sagt Martin Koff, ebenfalls Elternvertreter der Kita Beethovenstraße.
Joanna Witt hat als Ersatz für das abgesagte Gespräch mit Silvia Nieber telefoniert und ihr die dringendsten Probleme genannt. "Ein Gruppentermin wäre jedoch viel besser gewesen", sagt die Mutter von zwei Kindern (2 und 5). "Zu den Problemen hat schließlich jeder von uns etwas zu sagen."
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