Langes Warten auf Termine hat ein Ende

Ende der "Chaostage" bei der Stader Führerscheinstelle

Die "Chaostage" bei der Stader Führerscheinstelle scheinen vorbei zu sein: In der Landkreis-Behörde sind die Stapel mit den über Monate liegengebliebenen Akten weitgehend abgearbeitet. Auch auf einen Termin muss niemand mehr - wie noch im März - monatelang warten. Die zuständige Ordnungs-Dezernentin Nicole Streitz hat ihre Zusage eingelöst, für frischen Wind und mehr Tempo in der Führerscheinstelle zu sorgen. "Es läuft noch nicht perfekt, aber zufriedenstellend", so ihr Zwischenfazit. Ihr Lob gilt den neuen Mitarbeitern, die sich zügig in die zum Teil komplexe Materie eingearbeitet haben.

Im vergangenen Herbst war die Führerscheinstelle gerade mal mit sieben Sachbearbeitern besetzt, inzwischen ist sie auf 23 Beschäftigte aufgestockt worden. Einige von ihnen hat Streitz vom inzwischen geschlossenen Impfzentrum übernommen, andere fanden sich über rasch geschaltete Stellenanzeigen. Fast alle sind Quereinsteiger, mussten umfassend auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet werden. Diese Phase ist weitgehend beendet, sodass es jetzt mit voller Kraft daran gehen kann, den Bearbeitungsstau vollends aufzulösen. Sozusagen ein Symbol für den Neustart ist der Dienstantritt des neuen Amtsleiters Arne Kramer, der seit dem 1. Juni das Straßenverkehrsamt leitet und damit auch Chef der Mitarbeiter in der Führerscheinstelle ist.

Termine weiter nur online buchbar

Trotz der personellen Aufstockung will Streitz weiterhin bei der Terminvergabe bleiben. Einfach vorbeizukommen, um sein Anliegen in Sachen Führerschein vorzubringen, wird auch künftig nicht möglich sein. "Wir stellen jetzt jede Woche 500 Termine bereit", berichtet die Dezernentin. In vielen Fällen könne jetzt von heute auf morgen ein Termin gebucht werden, manchmal sogar noch am gleichen Tag. Die Reservierung erfolgt online über die Landkreis-Homepage (www.landkreis-stade.de) oder direkt über die Internetseite termine-reservieren.de/termine/stade/.

Auf dem Onlineportal erscheint dann eine Maske, in der die verschiedenen Anliegen aufgelistet sind - vom begleiteten Fahren über ein Ersatzdokument für einen verlorenen Führerschein oder den Umtausch des alten "Lappens" in eine Fahrerlaubnis im Scheckkartenformat bis hin zur Ausstellung eines internationalen Führerscheins. Wer das für ihn zutreffende Thema anklickt, wird auf die Terminseite weitergeleitet. Nur noch in einigen Ausnahmefällen - etwa bei Berufskraftfahrern - kann es noch mal länger dauern, bis ein freier Termin zur Verfügung steht.

Anrufe gehen ans Callcenter

Weiterhin nicht möglich ist der direkte Draht in die Führerscheinstelle. "Vorrang hatte zunächst die Abarbeitung der Altfälle", so Streitz. Außerdem müssten die neue Mitarbeiter entsprechend geschult und eingewiesen werden, um direkt Auskünfte am Telefon geben zu können. Daher sei vorerst weiter ein Callcenter zwischengeschaltet, das die Anrufe entgegennimmt und die Anfragen an die Führerscheinstelle weiterleitet. Eine Antwort gebe es dann meist per E-Mail, so die Dezernentin.

Allerdings dauere das derzeit noch länger als die angepeilten ein bis zwei Tage. Streitz zeigt sich zuversichtlich, dass sich in den kommenden Wochen alles noch weiter einspielt und die Führerscheinstelle dann wieder telefonisch erreichbar ist.