Serie "Die Fragen-Staffel", Teil 10
Er hat eine tolle Mannschaft: Gerd Becker von der "MS Greundiek"
Bei der Stader "Fragen-Staffel" kommen jetzt Akteure aus dem gesellschaftlichen Leben Stades an die Reihe. Unter dem Motto "Ich hätte mal drei Fragen" werden engagierte Ehren- und Hauptamtliche aus Vereinen, Initiativen oder Einrichtungen vorgestellt.
Dabei bleibt es bei dem bewährten Konzept. Es werden immer drei Fragen gestellt. Derjenige, der gerade geantwortet hat, reicht den Staffelstab an die von ihm nominierte Person weiter und formuliert dafür drei Fragen. Es gilt folgende Spielregel: Der oder die Befragte darf nicht aus der eigenen Organisation kommen.
Die drei Fragen stellt die ehemalige Stader Bürgermeisterin Silvia Nieber. Beantwortet werden sie von Gerd Becker, dem Vorsitzenden des Vereins Alter Hafen Stade. Der Verein kümmert sich um das Traditionsschiff "MS Greundiek".
Silvia Nieber:Die Greundiek ist in der ganzen Stadt bekannt. Was meinen Sie, welche Gründe das hat?
Gerd Becker: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass die Greundiek weit über die Stadt und die Region hinaus bekannt ist. Aber jetzt zum Kern der Frage: Die Hansestadt Stade ist mit der Elbe, dem Hafen sowie ihrer Entwicklung von jeher maritim geprägt. Immerhin verfügt Stade über eine mehr als 1.000-jährige Historie als Hafen. Da liegt es nahe, wenn ein authentisch erlebbares Symbol wie die Greundiek große Aufmerksamkeit erfährt. Darüber hinaus sind die Aktiven des Vereins sehr rührig. Sie pflegen das Schiff nicht nur sehr intensiv, sie bieten auch zahlreiche Aktivitäten wie Führungen, Klönschnack-Abende, Ausfahrten und kulturelle Veranstaltungen an Bord an. Inklusive privater Chartern kommen so um die 70 Veranstaltungen pro Saison zusammen.
Silvia Nieber: Der Vorsitz eines Vereins ist mit viel Verantwortung verbunden, aber es gibt auch sehr schöne Erlebnisse. Welches waren die schönsten Erlebnisse, die Sie als Vorsitzender hatten?
Gerd Becker: Da gibt es glücklicherweise recht viele. Den Zusammenhalt und die Motivation der aktiven Kollegen zu spüren und durchweg zufriedene Gäste nach einer Fahrt oder Veranstaltung sind schon Momente, die sehr viel zurückgeben. Die für mich emotionalste Tour war immer noch die Überführung der Peking von Wewelsfleth nach Hamburg im September 2020, das war allerdings noch vor meiner Zeit als Vorsitzender. Beim Gedanken daran bekomme ich heute noch Gänsehaut. Durch etwas Glück, gute Kontakte sowie Geschick unserer Schiffsführung waren wir so nahe dran wie kein anderes Schiff. Deshalb ist auch heute ein Abstecher zum Liegeplatz dieses Großseglers ein absolutes Muss.
Silvia Nieber:Was wünschen Sie sich für Ihren Verein?
Gerd Becker: Das Wichtigste sind weiterhin genügend aktive Mitstreiter, die mit großer Motivation und Freude ihre Freizeit und ihr Wissen einbringen. Das gilt sowohl für unser Informationszentrum zur Stader Hafengeschichte im alten Holzkran am Fischmarkt oder für die beiden Fleetkähne als auch für die Greundiek. Sorge bereiten uns, wie vielen anderen Traditionsschiff-Betreibern auch, die stetig zunehmenden bürokratischen und formalen Anforderungen. Dies stellt aus unserer Sicht eine echte Gefahr für den Betrieb solch schöner Schiffe dar. Natürlich werden sowohl die Fleetkähne als auch die Greundiek permanent technisch fit gehalten bzw. nachgerüstet - gerade was die Sicherheit von Crew und Gästen anbetrifft. So steht der nächste große Werftaufhalt der Greundiek nach Abschluss der Saison an.
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