Landkreis Stade hat erweiterten Krisenstab eingerichtet
"Es besteht kein Katastrophenfall"

Foto: Adobe Stock / peterschreibermedia.de
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jd. Stade. 20 Liter Wasser pro Person sowie 3,5 Kilogramm Nudeln, Mehl und Reis - diese Menge empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe als Notvorrat bei einer Katastrophe wie Sturm, Stromausfall oder Hochwasser. "Ihr Ziel muss es sein, zehn Tage ohne Einkaufen überstehen zu können", heißt es in einer Broschüre der Behörde. Viele Menschen haben offenbar diesen Ratgeber vor Augen, wenn sie jetzt haufenweise Mehl und Unmengen von Klopapier aus den Läden schleppen. Dazu stellt die für den Katastrophenschutz zuständige Dezernentin Nicole Streitz unmissverständlich klar: "Es besteht kein Katastrophenfall."

Dennoch arbeite der Landkreis jetzt in den gleichen Strukturen, wie das bei einer Katastrophe der Fall wäre: "Hier sind die Hierarchien flacher und die Entscheidungswege kürzer." Sie streicht aber noch einmal heraus: "Es handelt sich um eine außergewöhnliche Lage und nicht um eine Katastrophe." Dennoch seien Mitarbeiter des Landkreises rund um die Uhr im Einsatz, um die Situation im Griff zu haben. Das gelte vor allem für die Kollegen im Gesundheitsamt. "Inzwischen gibt es einen erweiterten Krisenstab", berichtet Streitz. Das Team sei bereits auf 80 Personen aufgestockt worden. Davon würden allein 40 in zwei Schichten Telefondienst verrichten. "Für unsere Corona-Infonummer 04141-123456 sind jetzt 20 Leitungen freigeschaltet." Dennoch würden auch diese Kapazitäten zeitweise nicht ausreichen und die Leitung zusammenbrechen. So habe es in dieser Woche Tage mit mehr als 700 Anrufen gegeben.

Zahlreiche Anrufer hätten sich nach medizinischen Einschätzungen oder Diagnosen zu konkreten Symptomen erkundigt. "Da sind wir aber der falsche Ansprechpartner", sagt Streitz. "An den Telefonen sitzen keine Ärzte, sondern Verwaltungsmitarbeiter."

Auch Anfragen von Arbeitnehmern, wie es angesichts der Corona-Schließungen mit dem Job weitergehe, könne man nicht beantworten. "Wir sind keine Rechtsberatung."
Streitz stellt klar: "Die Corona-Hotline ist ein Service-Telefon. Dort gibt es Tipps, allgemeine Hinweise und bei Bedarf Rufnummern von Stellen, die nähere Auskünfte geben können."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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