Vernissage im Tunnel
Freie Waldorfschule Stade und Gäste eröffnen künstlerische Werke
jab. Stade. Es ist das neunte Jahr, in dem Schüler der Freien Waldorfschule die Unterführung am Stader Bahnhof mit ihren Kunstwerken verschönert haben. Jetzt wurde die kleine "Kunstausstellung", die Reisende quasi im Vorbeigehen besichtigen können, offiziell eröffnet. Neben den jungen Künstlern nahmen Vertreter der Deutschen Bahn, Bürgermeisters Sönke Hartlef sowie Mitglieder des Schulvorstandes teil.
Zu Beginn gab der Musiker und Musiklehrer Karl-Hermann Jellinek eine kraftvolle Improvisation auf dem Cello zum Besten. Im Anschluss begrüßte Hartlef die Gäste, die jungen Künstler und die Projektpartner. Er würdigte die Besonderheit dieses Kunstprojektes, bei dem jedes Jahr aufs Neue Schüler des elften Jahrgangs jeweils andere Themen kreativ umsetzen. Die Besucher, die Stade auf dem Schienenweg erreichen, dürfen sich durch diese Bildwerke eingeladen fühlen, und erleben durch die künstlerische Gestaltung einen persönlich geprägten Bahnhof. Die Schüler kümmern sich zudem während des gesamten Schuljahres um ihre Bilder in der Unterführung.
In diesem Jahr stand die "bildnerische Bahnhofspflege" unter dem Motto "Unter der Maske - Seelisches und Eigenheiten", denn Corona prägte nicht nur das Leben der Schüler. Auch das Projekt konnte statt in der elften wegen der Pandemie erst in der zwölften Klasse umgesetzt werden.
Die Vertreter der Deutschen Bahn, für die der stellvertretende Leiter des Bahnhofsmanagements, Markus Hock, sprach, sind sich der positiven Auswirkung dieser Pflege auf die Atmosphäre des Bahnhofs und damit für die Gäste der Bahn wohl bewusst. Er bedankte sich beim Kunstlehrer Hans-Wolfgang Roth, der jedes Jahr eine ganze Woche von morgens bis nachmittags mit den Schülern im Bahnhofstunnel verbringt und das Entstehen der Werke begleitet.
Sven Olaf Kohrs, Vorstandsmitglied der Freien Waldorfschule Stade, hob die positive Wirkung des gut funktionierenden Netzwerkes zwischen den Partnern hervor. Nur so sei es möglich, solche Projekte dauerhaft durchzuführen.
Kunstlehrer Roth machte deutlich, dass sich durch das Projekt die Schüler mit ihrem Bahnhof und ihrer Stadt stärker verbunden fühlen und nicht zuletzt auch die Anwohner und täglichen Bahnhofsgäste. Eine ganze Woche intensiv mit Schülern arbeiten zu dürfen, um Entwicklungsprozesse anzuregen und zu begleiten, sei ein wahres Privileg für einen Lehrer, der dankbar auf ein Kollegium schaut, das ihm das zugesteht.
In diesem Jahr hieß es allerdings, den Staffelstab an seine Nachfolgerin des Kunstbereichs der Waldorfschule, Annabella Kalisch, weiterzureichen. Sie wird auch das Projekt fortsetzen. So wurden Blumen des Dankes an den Kunstlehrer, der in Rente geht, und Blumen der Hoffnung an die Nachfolgerin überreicht.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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