75 Jahre DRK Kreisverband Stade
Fulminantes Festwochenende zum Jubiläum
Mit geladenen Gästen am Freitag und einem Tag der offenen Tür für jedermann am Samstag hat der DRK-Kreisverband Stade in der vergangenen Woche sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Beim Festakt am Freitag gehörten prominente Redner wie Michael Roesberg (Präsident des DRK-Kreisverbands Stade), der Stader Landrat Kai Seefried, Hans Hartmann (Präsident des DRK-Landesverbands Niedersachsen) und als Höhepunkt Gerda Hasselfeldt (Präsidentin DRK-Bundesverband) zum Programm. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Buxtehuder Pianistin Kordula Meier am Klavier.
Die Geschichte des DRK Stade
Michael Roesberg gab in seinem Vortrag einen interessanten Einblick in die Geschichte des DRK Stade. "Weil die wenigsten von uns wissen, wie es im Gründungsjahr des DRK Stade in Deutschland zuging, habe ich meine über 90-jährige Mutter gefragt, woran sie sich erinnert, wenn sie an das Jahr 1947 denkt", erzählt er. Es sei eine Zeit von Entbehrungen und Leid gewesen, auf einen kalten Hungerwinter folgte ein Jahrhundertsommer mit Missernten. Das frisch gegründete DRK engagierte sich deshalb in unbürokratischer Nächstenhilfe, die von der Vermisstensuche nach dem Krieg über die Krankenpflege bis zu Milchküche und Eiersammlung gegen den Hunger reichte. "Grundsatz der Arbeit war und ist stets die Freiwilligkeit", so Roesberg, der sich für die Treue und unermüdliche Arbeit der Mitglieder bedankte.
Kai Seefried bezeichnete das DRK als "Stabilitätsanker". Damals wie heute herrsche in der Gesellschaft ein großer Wunsch nach Stabilität und Verlässlichkeit. Hier leiste das DRK Großartiges. Hans Hartmann betonte, man sei beim Landesverband in Hannover sehr stolz auf das, was das DRK im Landkreis Stade leiste. Insbesondere die Arbeit mit Menschen mit Handicap, u.a. in den Schwinge-Werkstätten, sei vorbildlich.
Die Bedeutung des Ehrenamts
Gerda Hasselfeldt ging in ihrer Festrede auf die Bedeutung des Ehrenamts ein. Ob im Alltag, während der Pandemie, bei Großeinsätzen wie der Flut im Ahrtal oder bei der Arbeit mit Flüchtlingen, das DRK leiste kreative Hilfe ohne Gewinngedanken. "Im Haupt- und im Ehrenamt sind wir ein guter Partner, sowohl für die Menschen als auch für die Politik", betonte sie. Wichtig bei der Arbeit sei neben dem Engagement die Qualifizierung. Helfende trügen eine hohe Verantwortung, z.B. bei Rettungs- und Hilfseinsätzen.
Regelmäßige Schulungen und Übungen seien unerlässlich. Hier wies die DRK-Bundespräsidentin auf eine große Ungleichheit hin. "Während die Helfer beim THW oder bei der Feuerwehr für solche Übungen von ihrer Arbeit im Beruf freigestellt werden, müssen DRK-Helfer hierfür Urlaub nehmen oder ihre Freizeit opfern. Das darf nicht sein. Alle Helfer sollten rechtlich gleichgestellt sein." Am DRK Stade lobte sie ausdrücklich das breite Leistungsspektrum. "Bei Euch gibt es fast alles. Als einziges fehlt Euch eine Bergwacht", sagte sie schmunzelnd.
Am Samstag war auf dem Gelände der Stader Schwingewerkstätten Spiel, Spaß und Unterhaltung angesagt. Neben vielen Informationen zum vielfältigen DRK-Leistungsspektrum, das von Rettungsdienst über Hundestaffel bis zur Arbeit mit Kindern und Senioren reicht, gab es jede Menge Livemusik, eine große Tombola und Leckeres zu Essen und zu Trinken. Bei bestem Sommerwetter strömten Tausende Besucher auf das Fest und amüsierten sich prächtig.
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