Fußballstar liebt den Adrenalin-Kick
(bc). Früher kickte sie für die SG Freiburg/Oederquart gegen den Ball, heute ist Tabea Kemme die „Frau fürs Grobe“ in der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Am Samstagabend spielt die gebürtige Staderin bei der Weltmeisterschaft in Kanada um die Bronzemedaille. Gegner ist England (22 Uhr live in der ARD).
Die 23-Jährige, die in Geversdorf auf einem Bauernhof groß geworden ist, ist eine der großen Überraschungen bei der WM. Die Abwehrspezialistin avancierte zu einer festen Größe im Team von Trainerin Silvia Neid. Das haben auch die Massenmedien entdeckt.
Die Interviewanfragen häufen sich. Die Zeit zwischen Training und Medienarbeit ist knapp bemessen. Selbst die eigene Mutter konnte nach der Niederlage im Halbfinale gegen die USA bis Donnerstag noch nicht mit ihrer jüngsten Tochter sprechen: „Ich weiß nur, dass sie sehr traurig war“, sagt sie dem WOCHENBLATT.
Blick zurück: Tabea war schon immer sehr ehrgeizig. Inge Bajema, Trainerin in der C-Jugend, erkannte ihr Talent früh: „Außer Torwart hat sie eigentlich alles gespielt. Sie war sehr flexibel einsetzbar. Und immer kameradschaftlich und mannschaftsdienlich“, sagt die Fußball-Frau dem WOCHENBLATT. Dass Tabea überhaupt zum Vereinsfußball kam, sei ihrer Tochter und einer Freundin zu verdanken, die sie damals überredeten, beim Training vorbeizuschauen.
Fußball spielt Tabea Kemme schon lange nicht mehr in Nordkehdingen. Bereits mit 15 Jahren wechselte sie zu Turbine Potsdam, mit 17 Jahren gab sie ihr Bundesliga-Debüt, gewann vier Deutsche Meistertitel und holte den Champions League-Pokal nach Brandenburg. Und trotzdem füllt Fußball sie sportlich nicht aus.
Privat liebt sie im wahrsten Sinn des Wortes den Kick: „Ich bin schon ein bisschen verrückt“, sagte Tabea Kemme jüngst in einem ARD-Interview. Ihr Motto: No risk, no fun! Ob Wakeboarden oder Base Flying: Nervenkitzel ist ihr Ding. Teamkolleginnen in Potsdam schenkten Tabea vor Kurzem einen Tandem-Fallschirmsprung.
Das 1,70 Meter große Energiebündel will nun ihren Teil dazubeitragen, dass die DFB-Elf zumindest die Bronze-Medaille nach Deutschland holt.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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