"Gefegt wird trotzdem!" Heirat am 30. Geburtstag in Stade
Bräutigam Martin Flemke musste den Besen schwingen
tp. Stade. Wer mit 30 Jahren nicht nicht unter der Haube ist, muss nach einer alten Tradition die Rathaustreppen seiner Heimatstadt fegen: Martin Flemke aus Stade wollte sich buchstäblich im letzten Moment aus der Affäre ziehen und bestellte exakt zu seinem 30. Geburtstag am Freitag, 22. September, das Aufgebot. "So nicht, mein Lieber", dachten sich sich seine Braut Denise Klenke (28) und ihre beste Freundin Irina Schumacher (28) und heckten für das Schlitzohr eine kleine, gemeine Überraschung aus.
"Denn fegen muss er trotzdem", waren sich Denise und Irina einig. Mit dem Vorwand, vor der Vermählung noch in einem Café gemeinsam zu frühstücken, lockten die Frauen den nichtsahnenden Bräutigam eine Dreiviertelstunde früher in die Stadt. Vor dem Rathaus warteten schon Freunde und Bekannte und rasselten mit Eimern voll Kronkorken, die sie in großer Menge auf das Altstadt-Pflaster schütteten. Unter Gelächter und spöttischen Kommentaren seiner Kumpels und den Auge amüsierter Schaulustiger kehrte Martin Flemke die Flaschendeckel mit einem kleinen Spielzeugbesen zusammen.
Keine leichte Aufgabe für den eher als schüchtern geltenden Handelshof-Mitarbeiter, der nach Angaben seiner Freunde nur beim Besuch des Fußballstadions in Hamburg und an der Spiele-Konsole so richtig aus sich heraus kommt. Er erledigte wortlos den Job, kommentierte nur einmal leise: "Damit hatte ich nicht gerechnet."
Nach dem turbulenten Spaß-Ritual wurde es wieder beschaulich: Im historischen Trauzimmer gaben sich Martin und Denise das Ja-Wort. Anschließend wurde im Partyzelt Geburtstag und Hochzeit zugleich gefeiert. Am Samstag folgte dann nochmal das volle Programm: kirchliche Trauung im Gotteshaus St. Wilhadi und große Saal-Hochzeitsfest mit 100 Gästen im Hollerner Hof. Die zahlreich ploppenden Flaschenkorken sah Martin Flemke an diesem Abend mit anderen Augen.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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