Ergebnis der Online-Umfrage
Gelber Sack oder Gelbe Tonne? So denken die WOCHENBLATT-Leser

Das Abstimmungsergebnis bei den WOCHENBLATT-Lesern: 53 Prozent der Teilnehmer möchten weiter die Gelben Säcke verwenden, 45 Prozent sprechen sich für die Einführung der Gelben Tonne aus | Foto: Adobe Stock/Christian Schwier/Ocean Prod / jd
  • Das Abstimmungsergebnis bei den WOCHENBLATT-Lesern: 53 Prozent der Teilnehmer möchten weiter die Gelben Säcke verwenden, 45 Prozent sprechen sich für die Einführung der Gelben Tonne aus
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Eine Entscheidung über die Einführung einer Gelben Tonne im Landkreis Stade ist vertagt worden. Die Freien Wähler haben weiteren Beratungsbedarf angemeldet (siehe Artikel oben). Einen Beschluss des Kreistags - Abschaffung des Gelben Sackes: ja oder nein - dürfte es jetzt nicht vor März 2024 geben. Die Politik kann also noch ein paar Monate länger diskutieren. Auch die WOCHENBLATT-Leser haben sich über das Thema Gedanken gemacht. Die Redaktion hatte die Leserinnen und Leser darum gebeten, uns ihre Meinung mitzuteilen. Außerdem fand eine Online-Umfrage statt. Während die Zuschriften ein recht eindeutiges Meinungsbild ergaben - fast alle sprachen sich gegen die Gelbe Tonne aus -, fiel das Abstimmungsergebnis deutlich knapper aus.

Demnach erklärten 53 Prozent der Umfrage-Teilnehmer, dass sie lieber weiter den Gelben Sack verwenden möchten, während sich 45 Prozent für die Einführung der Gelben Tonne aussprachen. Knapp zwei Prozent ist es egal, ob Sack oder Tonne genutzt werden sollen. 

Gelbe Tonne: Stader Kreistag vertagt Entscheidung

Aus den zahlreichen Zuschriften der WOCHENBLATT-Leser wurden zehn ausgewählt, die das durchschnittliche Meinungsbild widerspiegeln: 

Ulrike Bergmann: „Die Gelben Säcke finde ich nicht optimal, aber eine Gelbe Tonne möchte ich trotzdem nicht haben. Da der Verpackungsmüll lose entsorgt wird, wird auch wieder viel Müll, der da nicht hineingehört, in den Behältern landen (wie in den Bio- und in den Restmülltonnen auch). Die Mitarbeiter, die den Müll abholen, haben im Gegensatz zum Sack keine Möglichkeit der Sichtkontrolle. Ist eigentlich daran gedacht worden, dass die Tonnen in Mehrfamilienhäusern zum Platzproblem werden können? Als die Papiertonne eingeführt wurde, hat unser Vermieter den Platz für die Mülltonnen erweitert. Noch mehr Platz ist nicht vorhanden.“

Ursula Neumeister: „Grundsätzlich finde ich einen Behälter besser. Aber eine gelbe Tonne, so groß wie die blaue Papiertonne, ist für meinen Ein-Personenhaushalt überdimensioniert. Ich stelle meist nur einen Gelben Sack raus. Wohin mit einer zweiten großen Tonne? Ich hätte dann vier Tonnen hinter meinem Haus stehen.“

Regina Vaupel: „Wir haben keinen Keller und müssen die Gelben Säcke in der Wohnung vier Wochen bis zur Abholung lagern. Der Vermieter will angeblich keine gelben Tonnen haben, damit der Außenbereich nicht verschandelt wird. Platz wäre eigentlich genug. Es gibt auch keine Papiertonne. Die Idee mit der Gelben Tonne finden wir gut. Leider sind viele nicht in der Lage, vernünftig zu entsorgen.“

Tina Lehmann: „So eine dämliche Idee kann nur von jemandem kommen, der ein riesiges Haus mit viel Platz hat. Wie sollen wir das mit den Tonnen machen - in einem Hochhaus? Sollen vor jedem Wohnblock 100 solcher Tonnen stehen? Tonnen sind für die meisten keine Alternative. Es geht nichts über die Säcke.“

Abfallhammer im Kreis Stade: Keine Gelben Säcke mehr

Jasmin Kroon: „Ich bin gegen die Einführung der Gelben Tonne. Ich habe auch nur einen halb gefüllten Gelben Sack pro Monat. Bei anderen Haushalten, z.B. Familien mehreren Kindern, würde der Platz nicht reichen. Jeder sollte den Sack richtig verschließen, bei Wind ggf. mehrere zusammenbinden und an die Umwelt denken. Dann klappt es auch mit den Gelben Säcken."

Jens Bilitza: „Bei uns im Landkreis hat die Umstellung vor gut einem Jahr stattgefunden und die Bürger sind nicht alle zufrieden. Vermehrt sind Ratten und Mäuse an und in den Tonnen gesehen worden. Im Winter ist alles festgefroren und im Sommer tummeln sich dort die Fliegen. Dazu kommt noch der Gestank.“

Heiko Bajus: „Ich glaube, viele Menschen wollen aus hygienischen Gründen auch zukünftig alle Verpackungen in einer Tüte sammeln und werden die dann in die neue Tonne werfen. Wer bringt schon jeden Joghurtbecher einzeln raus? Doch diese Tüten muss man dann selber kaufen. Ob dadurch tatsächlich weniger Müll entsteht? Auf jeden Fall fliegt kein Abfall mehr über die Straße, weil die gelben Säcke kaputtgegangen sind.“

Beate Irretier: „Ich bin dafür, die Gelben Säcke zu behalten. Allein in unserem Wohnblock (drei Eingänge mit 20 Wohnungen) fallen alle vier Wochen mindestens 25 bis 30 Gelbe Säcke an. Wie viele Gelbe Tonnen wären nötig, um diese Menge aufzunehmen und wie viel Platz benötigt dann die Unterbringung der Tonnen?“

Hans-Peter Rieger: „Sollte man nicht das Duale System (Gelddruckmaschine für einige Firmen ) in Frage stellen, da ja nur etwa 20 bis 22 Prozent von den gesammelten Verpackungsabfällen wieder als Wertstoffe genutzt werden? Die anderen etwa 80 Prozent werden im Ausland verbrannt oder deponiert.“

Monika Müller: "Ich bin gegen eine zusätzliche Tonne. Mit wie vielen Tonnen soll sich der Verbraucher sich noch den Garten zumüllen? Restmüll, Papier, Bio und jetzt noch Gelbe Tonne? Außerdem wird in Ein-Personen-Haushalten die Tonne niemals voll. Bitte nicht das System ändern."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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