Gelder vor Ort einsetzen
Gemeindearbeit steht im Fokus der Stader Kirchenspende
jab. Stade. Die kirchliche Arbeit in den Gemeinden ist umfangreich und vielfältig. Dass dafür aber nicht immer ausreichend Gelder zur Verfügung stehen, machten die fünf Kirchengemeinden des Evangelisch-lutherischen Gesamtverbands Stade deutlich. Auch wenn es Zuweisungen von der Landeskirche gibt, sind die Gemeinden dennoch auf Spenden angewiesen.
Der Gesamtverband stellt in jedem Jahr den Gemeinden vor, wohin die Spendengelder fließen sollen. Dazu werden über den "Zweck A" Projekte der jeweiligen Gemeinde bedacht, die sie selbst festlegen kann. Der "Zweck B" gelangt in einen Topf. Davon werden gemeinsame Aufgaben, vornehmlich aber die Diakonie, finanziert.
Gemeinden legen Zweck selbst fest
Die St. Nicolai-Kirche sieht in diesem Jahr kein spezielles Projekt vor. Grundsätzlich solle das Geld der Gemeindearbeit zugutekommen. Denn die Bewirtschaftungskosten sind enorm, sagt Pastorin Heike Kehlenbeck. Der alte Gebäudebestand treibe die Kosten von Heizung und Strom in die Höhe. Dabei soll auch etwas Geld für die Ausstattung des Gemeindehauses übrig bleiben. "Ohne Spenden wären wir sehr eingeschränkt."
Auch in St. Wilhadi möchten die Verantwortlichen die Gemeindearbeit unterstützen. Allerdings soll eine Heizwand für die Kirchenfreunde, die zu jeder Jahreszeit während der Öffnungszeiten vor Ort sind, gekauft werden. Die Wand solle dann hinter dem Stuhl aufgestellt werden und so den "Mikrokosmos" um die Person herum erwärmen, so Pastorin Claudia Brandy. Dazu kommt ein Display, das interaktiv über die Kirche informiert, und weitere Hardware für die Gemeinde. Auch Planungen für die Neugestaltung des Vorplatzes der Kirche laufen bereits.
Zwei konkrete Projekte gibt es in St. Cosmae: Die historischen Gegenstände wie Weinkanne, Kelche und Abendmahlsteller sollen restauriert werden. Zur sicheren Aufbewahrung soll zudem ein Etui gefertigt werden. Der Altarraum der Kirche soll umgestaltet werden, erklärt Pastor Jan-Peter Schulze. Dafür werden ein neues Lesepult, ein neuer Osterleuchter sowie ein neues Kerzenbecken benötigt.
Das größte aller Projekte ist eine neue Heizung für die Johanniskirche. Die alte sei bereits 30 Jahre alt, das Aufheizen der Kirche dauere acht Stunden, sagt Pastor Dr. Wilfried Behr. Für eine energetische Verbesserung müssten bis zu 35.000 Euro berechnet werden.
In der Markusgemeinde steht vor allem die Kinder- und Jugendarbeit im Mittelpunkt, zusammen mit den Markus-Bus-Fahrten für diese Altersgruppe. Der Bus sei außerdem in die Jahre gekommen und benötige Reparaturen, so die Vorsitzende des Kirchenvorstands, Susanne von Hennig. Auch die Musikgruppe "New Inspiration" soll bei ihren Fahrten zu ihren Corona-gerechten Proben nach Hamburg unterstützt werden.
Spenden für die gemeinsame Sache
Mit den Geldern aus dem Spendenzweck B unterstützen die Gemeinden Menschen, die Hilfe oder Unterstützung benötigen, die Finanzierung der warmen Mahlzeiten in der Wärmestube und den Zukauf von Grundnahrungsmitteln der Stader Tafel. Außerdem erhalten Menschen Unterstützung, die im Alter unter Vereinsamung leiden, sowie Betroffene, die besonders unter der Corona-Pandemie leiden.
Die Beteiligten hoffen, dass sie in diesem Jahr mehr Spenden zusammenbekommen. "Dadurch, dass die Kirchen lange geschlossen waren und Kollekten ausgefallen sind, fehlt das Geld vor Ort", sagt Superintendent Dr. Thomas Kück.
• Spendenkonto: IBAN: DE38 2415 1116 0000 1300 13, Verwendungszweck A oder B, Empfänger ist die jeweilige Kirchengemeinde.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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