Kreis Stade will weiteren Blitzer-Trailer erwerben
Geplanter Blitzer-Kauf löst Debatte in sozialen Medien aus
Der Online-Bericht des WOCHENBLATT über die geplante Anschaffung eines dritten Blitzer-Anhängers im Landkreis Stade hat den sozialen Medien heftige Reaktionen ausgelöst. Auf Facebook wurde intensiv über den Sinn und Zweck eines weiteren halbstationären Blitzer-Trailers diskutiert. Die einen sprechen von "Abzocke", die anderen weisen darauf hin, dass es jeder Autofahrer selbst in der Hand hat, nicht geblitzt zu werden. Hier einige Kommentare. Ausgewählt wurden nur Posts, die trotz der aufgeregten Debatte nicht beleidigend sind. Leider gibt es etliche Beiträge, in denen andere persönlich angegriffen und beschimpft werden.
Bürger ums ersparte Geld gebracht
Was nicht verwundert: Die meisten Kommentare waren verständlicherweise Unmutsbekundungen. Ein Klassiker ist dabei der Vorwurf, die Blitzer würden vorzugsweise an Stellen stehen, wo Autofahrer am besten "in die Falle" gehen. Gleich in mehreren Beiträgen wird das Lamento von der Behörden-Abzocke angestimmt.
So beklagt sich Thomas W.: "Geblitzt wird vornehmlich, wo es keine Sau juckt, aber gut zu kassieren ist." Auch Carsten H. wettert gegen den Landkreis: "Bringt Eure Bürger um das sauer ersparte Geld"! Er habe zwar nicht gegen Blitzer auf freier Strecke, so H. Aber der Landkreis postiere die Blitzer seiner Ansicht nach dort, wo sie am meisten Geld einbringen: "Sind ja meistens kurz vor den Ortsausgängen. Lohnt sich mehr." Thomas S. unterstellt ebenfalls behördliche Wegelagerei: "Der Landkreis braucht wohl noch mehr Geld."
Landkreis wird Abzocke vorgeworfen
Jörg M. weiß auch ganz genau, worum es dem Landkreis mit der Anschaffung eines weiteren Blitzer-Anhängers geht: nur noch um Abzocke und nicht mehr um Erziehung. Es gibt aber auch eine Reihe von Blitzer-Befürwortern - sowie Olaf W., der M.s Abzocke-Unterstellung mit der Frage kontert: "Wenn schon alle erzogen sind, warum macht der Landkreis mit den Dingern immer noch Gewinn?" Pro Blitzer argumentiert auch Birgit St. Sie versteht die ganze Aufregung nicht: "Es werden doch nur die geblitzt, die sich nicht an die Straßenverkehrsordnung halten und zu schnell fahren. Von mir wird kein Geld abgezockt." Mit ironischem Unterton gibt sie einen Tipp, wie man es schafft, nicht geblitzt zu werden: "Fahrt einfach hinter mir her."
Freibrief für "Langsam-Raser"?
Die Meinungen gehen aber auch auseinander bei der Frage, ab welcher Tempoüberschreitung geblitzt werden sollte. So gibt Thomas S. zu bedenken, dass "nicht jeder, der geblitzt wird, ein Raser" sei. Zwar findet Nicole T., dass "richtige Raser ihr Bußgeld" zahlen sollten - und das nicht zu knapp. Mutmaßlich aus persönlicher Betroffenheit relativiert sie sogleich ihre Forderung: "Derjenige, der mal etwas zu schnell fährt, um vielleicht pünktlich zur Arbeit zu kommen, weil er Kinder hat und die vorher auch noch wegbringen musste, der sollte nicht noch extra zur Kasse gebeten werden." Was sie unter "etwas zu schnell" und einem "richtigen Raser" versteht, verrät Nicole T. allerdings nicht. Ein Freifahrtschein für "Langsam-Raser" käme für Fritz T. jedenfalls nicht infrage. Er vertritt seine Meinung mit deutlichen Worten: "Das Geschwindigkeits-Gesindel gehört abgezockt, bis die Konten quietschen. Allen voran diese 'Nur-zehn-bis-15-km/h- zu-schnellen'. Das sind mit die schlimmsten."
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