Gratis Trinkwasser zapfen

WOCHENBLATT-Mitarbeiterin Saskia Corleis machte den "Refill"-Test
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Landkreis Stade macht bei der Aktion "Refill Stade" mit / Projekt ist offenbar noch nicht sehr bekannt

jd. Stade. Wasser ist lebenswichtig und bei uns - anders als in vielen anderen Regionen - glücklicherweise noch kein knapper Rohstoff. Dennoch ist es manchmal gar nicht so leicht, unterwegs seinen Durst zu stillen. In Stade gibt es dieses Problem nicht mehr. Seit dem vergangenen Jahr können Besucher, aber auch Einheimische an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet - vorwiegend in der Altstadt - gratis Wasser zapfen. Voraussetzung ist, eine eigene Trinkflasche dabeizuhaben. Jetzt beteiligt sich auch der Landkreis an diesem kostenlosen Angebot.

Gut sichtbar prangt seit Kurzem am Servicepunkt im Eingangsbereich des Neubaus vom Kreishaus das blaue Logo mit dem Tropfen und dem Schriftzug "Refill Station". Wie bereits mehrere Geschäfte, Gaststätten und öffentliche Einrichtungen in der Hansestadt macht der Landkreis bei der Aktion "Refill Stade" mit. Diese Kampagne ist in Stade von Susanne Koopmann als Ehrenamtliche initiiert worden. Vorbild ist das Projekt „Refill Bristol“, das seit 2015 erfolgreich läuft. Das Projekt gibt es in immer mehr deutschen Städten und ist Teil einer weltweiten Umweltschutz-Bewegung, bei der es um Müllvermeidung, aber auch um den kostenlosen Zugang zu Trinkwasser geht.

"Sei dabei. Habe deine Trinkflasche dabei. Schütze unsere Umwelt. Trink genug Wasser. Lebe gesund. Spare Geld." Diese Slogans machen auf simple Weise das Konzept der Refill-Bewegung deutlich: Menschen sollen die Möglichkeit haben, egal, wo sie sind, frisches Leitungswasser zu bekommen, ohne dafür bezahlen zu müssen. "Mit der Teilnahme an dem Projekt möchte der Landkreis einen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll leisten und Menschen dazu anregen, plastikfreier zu leben und Mehrwegflaschen zu benutzen", erklärt Kreis-Umweltdezernentin Madeleine Pönitz.

"Das ist eine gute und sinnvolle Idee", sagt auch Sabine Gahde. Die Inhaberin einer Buchhandlung in der Stader Altstadt beteiligt sich wie andere Geschäftsleute an dem Refill-Projekt. Wer in ihren Laden kommt, kann die Trinkflasche abgeben und erhält sie mit frischem Trinkwasser befüllt zurück. "Wir halten die Flaschen in unserer Teeküche unter den Wasserhahn", sagt Gahde. Die Aktion müsse allerdings noch besser publik gemacht werden. Die Resonanz sei bisher äußerst verhalten. Nur vereinzelt seien Leute mit ihrer Trinkflasche gekommen. Im Frühjahr, wenn die Touristenströme einsetzen, sollte noch einmal Werbung für die Refill-Stationen gemacht werden, so Gahde: "Wenn es dann im Sommer wieder richtig heiß wird, hat jeder seine Wasserflasche dabei.".

• Welche weiteren Refill-Stationen es in Stade gibt, ist auf der Internetseite refill-deutschland.de/stade zu finden.

Spontan-Test mit der Wasserflasche

WOCHENBLATT-Reporterin Saskia Corleis ist spontan zu einem Probelauf aufgebrochen. Getestet hat sie drei Geschäfte in der Stader Innenstadt, die beim Refill-Projekt mitmachen. Bei einer Bäckerei, einem Handy-Reparatur-Laden und einem Geschenkeladen gab es keine Probleme mit dem Wiederauffüllen von mitgebrachten Flaschen.

Alle Verkäufer waren freundlich, nahmen ohne zu zögern die leere Flasche entgegen und füllten diese bis zum Rand mit Leitungswasser wieder auf. Allerdings wurde deutlich, dass die Refill-Aktion noch viel zu wenig bekannt ist. Während bei der Bäckerei im vergangenen Sommer öfters Flaschen aufgefüllt wurden, ist in die beiden anderen Geschäfte bislang noch niemand gekommen, um Wasser zu zapfen. 

WOCHENBLATT-Mitarbeiterin Saskia Corleis machte den "Refill"-Test
Freuen sich über die „Refill Station“ im Kreishaus (v. li.): Maria Gladrow (Servicepunkt), Birgit Weißenborn (Planungsamt), Kirsten Ninaber (Servicepunkt), Susanne Koopmann (Refill Stade), Sabine Kiehl (Abfallberaterin) und Umweltdezernentin Madeleine Pönitz.  Fotos: lt/Landkreis Stade
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Jörg Dammann aus Stade

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