Große Trauer um HSV-Kult-Masseur Hermann Rieger
(lt). Trauer um den beliebten HSV-Kult-Masseur Hermann Rieger (72†). Die Nachricht seines Todes hat viele Menschen in der Region tief getroffen. Denn durch sein vielfältiges Engagement machte Rieger sich auch im Landkreis Stade einen Namen, war im vergangenen Jahr u.a. in Kehdingen, Stade und im Alten Land zu Gast.
Noch im Januar dieses Jahres rührte der gebürtige Bayer bei der Grünen Woche in Berlin die Werbetrommel für das Alte Land. Dem größten Obstanbaugebiet Nordeuropas und seinen Bewohnern fühlte sich Rieger verbunden.
Regen Kontakt pflegte er vor allem zur Gemeinde Hollern-Twielenfleth in der Nähe von Stade, war hier sogar Mitglied des Sportvereins. Regelmäßig war der für seine "Daumen hoch"-Geste bekannte Kult-Masseur der Stargast bei Dorffesten, verstand sich blendend mit Ortsbürgermeister Timo Gerke. Der hatte in diesem Jahr noch sechs Veranstaltungen mit Hermann Rieger geplant und konnte dessen doch recht plötzlichen Tod kaum fassen.
"Ich bin tief traurig, weil wir nicht nur einen Botschafter des Alten Landes, sondern auch einen guten Freund verlieren", sagt Gerke. Ihm hatte Rieger beim letzten Treffen im Januar noch überglücklich anvertraut, dass er als vom Krebs geheilt aus dem Klinikum der Medizinischen Hochschule Hannover entlassen worden sei. Seit 2004 hatte die HSV-Ikone mit der Krankheit zu kämpfen, der er letztlich doch erlag.
Hermann Rieger wurde am 2. Oktober 1941 im bayerischen Mittenwald geboren. Der gelernte Einzelhandelskaufmann arbeitete nebenbei als Skilehrer und war von 1971 bis 1976 Skitrainer beim Deutschen Ski-Verband. Unterdessen machte er eine Ausbildung zum Physiotherapeuten und arbeitete 1977/78 zunächst für den FC Bayern München.
1978 wechselte Rieger zum HSV, bei dem er sein Engagement erst nach 26 Jahren - aufgrund der ersten von vielen Krebserkrankungen ab 2004 - beendete.
Hermann Rieger unterstützte die Aktion „HSV-Fans helfen kranken Kindern“ sowie die Benefizaktion „Kicken mit Herz“ als Trainer und Physiotherapeut der Ärztemannschaft „Placebo Kickers Hamburg“, die jedes Jahr im Mai gegen eine Prominentenauswahl der „FC St. Pauli Allstars“ zugunsten der Kinder-Herzstation des Universitätsklinikums Eppendorf antritt.
2011 wurde Hermann Rieger zum „Hamburger des Jahres“ in der Kategorie „Lebenswerk“ geehrt. Bei der Hamburger Sportgala am 17. Februar 2014, einen Tag vor seinem Tod, bekam Rieger den Ehrenpreis.
Rieger war seit 2010 verwitwet und lebte bis zu seinem Tod in Alfstedt bei Bremervörde.
Redakteur:Lena Stehr |
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