"Hassprediger bleiben draußen"

Stehen für Frieden und interreligiösen Dialog ein: Zeeshan Rajput (re.) und sein Neffe Jarryullah Rajput
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Nach Attentaten in Paris: "Ahmadiyya"-Gemeinde Stade lädt zum friedlichen Dialog / Offene Moschee und Islam-Hotline

tp. Stade. "Es gibt viele brennende Fragen zu unserer Religion, insbesondere zum Thema Gewalt und Extremismus", sagt Zeeshan Rajput (35), zuständig für interreligiösen Dialog bei der muslimischen "Ahmadiyya"-Gemeinde in Stade. Auf den hohen Informationsbedarf nach den tödlichen Terror-Anschlägen auf die Redaktion des islamkritischen Satire-Magazins "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt in Paris Anfang Februar reagiert "Ahmadiyya" Stade mit verschiedenen Angeboten wie der Islam-Hotline und der Live-TV-Sendung "Islam verstehen" im Internet. Zudem heißt die Stader "Ahmadiyya"-Gemeinde Gäste täglich in ihrer Moschee, Am Bullenhof 5, willkommen und lädt Interessierte zum Neujahrsempfang ein.

"Der Islam soll weder Angst noch Abstand hervorrufen", sagt Zeeshan Rajput, der sich im Namen der 75 Stader Gemeindemitglieder und weiterer "Ahmadiyya"-Muslime in Buxtehude, Buchholz und Jesteburg von den Attentaten in Frankreich distanziert. Sein Neffe Jarryullah Rajput (13), Sprecher der regionalen "Ahmadiyya"-Kinderorganisationen, verweist auf das Spruchband, das über dem Gebetsraum der Stader Moschee prangt: "Liebe für alle. Hass für keinen."

Zeeshan Rajput nennt eine Koran-Passage, in der steht, wann die islamische Lehre Kämpfen in Ausnahmesituationen gestattet: "Erlaubnis zum Kämpfen ist jenen gegeben, gegen die Krieg geführt wird, weil ihnen Unrecht geschah, jenen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, nur, weil sie sagten: ‚Unser Herr ist Allah`". Gemeint sei, dass der Koran Gewalt erst bei Lebensgefahr und in absoluter Notwehr erlaube, erklärt der "Ahmadiyya"-Sprecher.

Laut Zeeshan Rajput sind Menschen jeder Glaubensrichtung ebenso wie Konfessionslose in der Stader Moschee, "einem Ort des Friedens und der Meditation", zu Gesprächen willkommen. "Nur Fanatiker und Hassprediger bleiben draußen."

Die täglichen Gebetszeiten sind 7 Uhr, 12.50 Uhr, 15 Uhr, 16.45 Uhr und 19 Uhr. Das traditionelle Freitagsgebet beginnt um 13 Uhr und wird in deutscher Sprache gehalten. "Ahmadiyya" Stade hält Fachbücher über den Islam zur kostenlosen Ausleihe bereit. Eine Ausstellung ist in Planung.

Gelegenheit zum Kennenlernen der "Ahmadiyya"-Gemeinde haben die Gäste des Neujahrsempfangs am Mittwoch, 28. Januar, um 18 Uhr in der Stader Moschee. Anmeldung unter Tel. 0152 - 54018399 (Zeeshan Rajput) erbeten.

• Kostenlose Hotline für Fragen zum Islam: Tel. 0800 - 2107758. Unter www.islam-verstehen.tv wird im Internet eine Live-Sendung ausgestrahlt, die Zuschauerfragen zum Thema Islam beantwortet.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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